Großrazzia in Nordrhein-Westfalen Zollbeamte stellen 17 Luxusautos aus Russland sicher

Zollbeamte haben in NRW 17 Luxusautos aus Russland sichergestellt
Foto: ZFA EssenIm nordrhein-westfälischen Neuss und Umgebung haben mehr als 160 Zollfahnder und Bundespolizisten 17 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Zwei Deutsche und zwei Russen stehen im Verdacht, über Jahre hinweg hochwertige Autos in die Europäische Union eingeführt zu haben, ohne den fälligen Zoll und die Einfuhrumsatzsteuer zu zahlen. Der Schaden für den Staat belaufe sich auf mehr als 650.000 Euro, wie das Zollfahndungsamt Essen mitteilte .
Mit gefälschten Zolldokumenten sollen demnach fast hundert hochpreisige Pkw "gewaschen" und später im Internet verkauft worden sein, mit Erstzulassung in Deutschland. Die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Es geht um den Verdacht der bandenmäßigen Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung. Die Razzien fanden bereits am Mittwoch statt.

Beschlagnahmtes Auto in Essen
Foto: ZFA Essen5000 Euro Bargeld und hochwertige Armbanduhren
Die Fahnder stellten bei den Durchsuchungen unter anderem 17 Luxusfahrzeuge, umfangreiche Geschäftsunterlagen sowie mehr als 5000 Euro Bargeld und zwei hochwertige Herrenarmbanduhren sicher.
Die Fahrzeuge wurden den bisherigen Ermittlungen zufolge von bisher noch nicht identifizierten Gehilfen in Russland beschafft. Anschließend hätten der 51-jährige russische Tatverdächtige sowie weitere unbekannte Fahrer die Autos nach Deutschland überführt, hieß es. Außerdem hoben Zollfahnder eine von einem Russen betriebene Fälscherwerkstatt im Rheinland aus.
Aus Drittländern in die EU eingeführte Pkw unterliegen Einfuhrabgaben, nämlich dem Zoll (zehn Prozent) und der Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent auf den Fahrzeugwert.