Geldanlagen Nur noch 50 Prozent der Deutschen können Geld ansparen
Die Zahl der Menschen in Deutschland, die Geld zurücklegen können, ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Nur 50 Prozent geben an, regelmäßig etwas von ihrem Einkommen sparen zu können. Das ergab eine repräsentative Befragung des Sinus-Instituts und des Instituts der deutschen Wirtschaft. 2019 waren es noch 71,5 Prozent. 61 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sich ihre Sparmöglichkeiten im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert haben, 39 Prozent können »deutlich weniger« Geld zurücklegen. Besonders alarmierend: Selbst in der Mittelschicht (2000 bis 2500 Euro monatlich verfügbares Einkommen) können nur noch 52 Prozent etwas beiseitelegen, sie fühlen »überdurchschnittliche Belastungen«.
In Haushalten mit weniger als 1500 Euro Einkommen können nur 20 Prozent regelmäßig Geld sparen. Im Bundesdurchschnitt beträgt der monatliche Sparbetrag derjenigen, die etwas beiseitelegen können, aktuell 550 Euro. Damit sind Barreserven genauso gemeint wie Bankanlagen, Investitionen in Aktien oder Immobilien. In Haushalten mit weniger als 1500 Euro Nettogehalt sind es durchschnittlich knapp 220 Euro, bei mehr als 4000 Euro Einkommen steigt der Wert auf 1200 Euro. Die Krise und die Folgen des Kriegs setzen den Deutschen schon jetzt zu: 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Ausgaben stark oder sehr stark zurückgefahren haben. Bei den Gutverdienern (ab 4000 Euro Nettohaushaltseinkommen) waren es 39 Prozent, bei den niedrigeren Einkommensgruppen (unter 1500 Euro netto) 77 Prozent.