Nach Corona-Lockdown Österreich öffnet Handel wieder

Kurz will mit den Lockerungen nicht entwarnen
Foto: LEONHARD FOEGER / REUTERSUnter dem Druck der Wirtschaft und vieler Bürger öffnet Österreich nach sechs Wochen Lockdown ab 8. Februar wieder alle Geschäfte. Es gelten allerdings verschärfte Vorsichtsmaßnahmen. »Das Tragen von FFP2-Masken ist Pflicht«, sagte Kanzler Sebastian Kurz. Außerdem wird die Zahl der erlaubten Kunden im Handel deutlich verringert. Friseure dürfen wieder Kunden bedienen. Schulen werden mit einer Testpflicht geöffnet und auch Museen, Galerien und Tiergärten können wieder besucht werden. Wann mit Öffnungsschritten für die Gastronomie, Hotels sowie den Sport- und Kulturbereich gerechnet werden kann, soll am 15. Februar entschieden werden.
»Verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung«, sagte Kurz. Wenn die Zahlen der Neuinfektionen wieder stiegen, würden die Maßnahmen erneut verschärft. Der Kanzler warnte angesichts der Virusmutationen vor einem exponentiellen Wachstum und rief die Bevölkerung einmal mehr auf, die sozialen Kontakte zu beschränken. »Die Mutationen breiten sich aus, vor allem die britische, aber auch die südafrikanische und fressen ein Stück weit den Erfolg unseres Lockdowns auf«, sagte Kurz.
Friseurbesuche künftig nur mit Test
Bei einem Termin bei körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren ist ein negativer Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Für den Handel wurde das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske – wie sie bereits in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Supermarkt vorgeschrieben ist – beschlossen. Zudem müssen pro Kunde 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen.
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen. Allerdings werden die derzeit rund um die Uhr geltenden Ausgangsbeschränkungen auf die Zeit zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr eingegrenzt. Untertags dürfen sich zwei Haushalte treffen.
Österreich ist seit dem 26. Dezember in seinem dritten harten Lockdown. Zuletzt wurden laut Gesundheits- und Innenministeriums binnen Tagesfrist 1124 Neuinfektionen gezählt. Die Zahl ist in den vergangenen Wochen trotz der Einschränkungen nur langsam gesunken und liegt weit über dem Ziel der Regierung, Anfang Februar auf rund 700 Neuinfektionen pro Tag zu kommen.