Peking - Die zuständige Reform- und Entwicklungskommission in Peking berichtete heute, der Staatsrat habe die geplante Verlängerung der bestehenden Flughafenstrecke in Shanghai in die Nachbarstadt Hangzhou genehmigt. Das sei allerdings noch nicht die Baugenehmigung, erklärte eine Sprecherin von Transrapid.
Mit der Zulassung des Milliardenprojekts können jedoch die konkreten Verhandlungen mit dem Transrapid-Konsortium von Siemens und ThyssenKrupp beginnen. Die Kosten der 170 Kilometer langen Strecke wurden vergangene Woche auf 35 Milliarden Yuan (mehr als drei Milliarden Euro) geschätzt.
Bereits vor zehn Tagen hatte die staatlich-chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass die chinesische Führung auf einen Baubeginn schon am Ende des Jahres dränge. Unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Verantwortlichen berichtete die Agentur, die Magnetschwebebahn solle dann noch vor dem Beginn der Weltausstellung in Shanghai im Jahr 2010 den Dienst aufnehmen.
Bisher existiert nur eine einzige kommerzielle Transrapid-Strecke. Sie verbindet in Shanghai den Flughafen Pudong International mit dem Bahnhof Long Road Station. Auf der Ende 2003 in Betrieb genommenen Trasse verkehren drei Transrapid-Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 430 Stundenkilometern. Bisher wurden knapp sechs Millionen Passagiere befördert. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz verwies jedoch erst kürzlich wieder auf eine weitere mögliche Strecke für die Magnetschwebebahn in Katar am Persischen Golf. Das Interesse bestehe hier nach wie vor, unterstrich der ThyssenKrupp-Chef. In Deutschland ist derzeit eine Flughafenstrecke in München in der Planung.
Der Staatsrat gab heute auch die Projektgenehmigung für den Bau der Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Peking und Schanghai. Auf der 1320 Kilometer langen Schienenstrecke sollen Geschwindigkeiten von 350 Stundenkilometern erreicht werden, hieß es in der Erklärung. Auch Siemens bewirbt sich hier mit seinen Hochgeschwindigkeitszügen. Die chinesische Führung will aber offenbar vor allem auf einheimische Unternehmen bei dem mehr als 20 Milliarden Euro umfassenden Projekt setzen. Er sei zuversichtlich, dass die Strecke "mit den Bemühungen unserer eigenen Ingenieure und Techniker" fertig gestellt werden könne, zitierte die englischsprachigen Zeitung "China Daily" vor kurzem den chinesischen Bahnminister Liu Zhijun. Die neue Strecke soll möglichst bis zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking beziehungsweise rechtzeitig zur Expo 2010 in Schanghai fertig sein.