Omikron-Variante auf dem Vormarsch Ärzteverband warnt vor Engpässen bei PCR-Tests

Der PCR-Test gilt bei hohen Impfraten als wichtiges Instrument im Kampf gegen das Virus. Doch die Omikron-Variante könnte dazu beitragen, dass der Schutzschirm zusammenbricht, warnt der Marburger Bund.
Covid-Teststation in Berlin Schönefeld: Testlabore schlagen Alarm

Covid-Teststation in Berlin Schönefeld: Testlabore schlagen Alarm

Foto: Maja Hitij / Getty Images

Deutschlands größter Ärzteverband Marburger Bund hat vor Engpässen bei PCR-Tests gewarnt. »Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen«, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch »eingeschränkt« zur Verfügung stehen. Dies sei schon jetzt in anderen Ländern zu beobachten.

»Wir brauchen deshalb einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen«, forderte Johna und schlug vor: »Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann.« Die Vorsitzende des Ärzteverbands betonte, dass grundsätzlich PCR-Tests eingesetzt werden sollten. »Aber wenn wir das Ergebnis erst nach vier Tagen haben, ist ein PCR-Test für den Klinikalltag nicht mehr sinnvoll.«

Wegen der erwarteten Menge an Tests schlagen manche Testlabore Alarm. Der Sprecher der Testfirma Bioscentia, Hendrik Borucki, verwies gegenüber dem Portal »ZDFheute.de« auf Modellrechnungen mit bis zu 600.000 täglichen Neuinfektionen bei einer Omikron-Welle in Deutschland. »Wenn man von einer Positivrate von 30 Prozent ausgeht, bedeutet das zwei Millionen Tests pro Tag. So viele Tests gibt es einfach nicht«, sagte er.

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Auch das Bundesgesundheitsministerium hält Engpässe für möglich. »Bei sehr hohen Fallzahlen wird man gegebenenfalls dazu übergehen müssen, eine Diagnose rein symptom- beziehungsweise antigenschnelltest-basiert zu stellen, also auf eine PCR-Diagnostik bei bestimmten Personengruppen zu verzichten«, teilte das Ministerium gegenüber »ZDFheute.de« mit. Deutschland werde aber nicht »im Chaos landen«, hieß es aus dem Ministerium. Demnach gibt es derzeit eine Kapazität für 2,4 Millionen PCR-Tests pro Woche.

mik/AFP
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