Opioid-Hersteller Name des Sackler-Clans verschwindet aus dem Metropolitan Museum

Museen wie der Louvre hatten den Namen der Sacklers nach dem Skandal um das süchtig machende Schmerzmittel ihrer Firma bereits getilgt. Erst jetzt folgt das Metropolitan in New York. Der Clan war ein großer Spender.
Schmerzmittelsucht: Proteste gegen den Sackler-Clan vor dem Louvre in Paris

Schmerzmittelsucht: Proteste gegen den Sackler-Clan vor dem Louvre in Paris

Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/ AFP

Nach dem Skandal um das süchtig machende Schmerzmittel Oxycontin lässt die Familie Sackler ihren Namen in sieben Ausstellungsräumen im New Yorker Metropolitan Museum streichen. Das teilte das renommierte Museum am Central Park in Manhattan gemeinsam mit Mitgliedern des Sackler-Clans mit, die zu den Spendern des Museums gehören. »Unsere Familien haben das Met immer stark unterstützt, und wir glauben, dass dies im besten Interesse des Museums und seiner Aufgabe ist«, hieß es in der Mitteilung der Familie.

Die Sacklers waren weltweit in die Schlagzeilen geraten, weil ihrem US-Pharmakonzern Purdue und der Eigentümerfamilie in dessen Hintergrund vorgeworfen wird, Schmerzmittel unter Verschleierung der Suchtgefahren mit rücksichtslosen und aggressiven Methoden vermarktet zu haben. Dazu laufen Tausende Klagen. Der Skandal hat den lange vor allem für sein Mäzenatentum bekannten Sackler-Clan schon seit Längerem schwer in die Kritik gebracht.

Weitere große Museen wie die Tate Modern in London und der Louvre in Paris haben die Zusammenarbeit mit der Familie längst beendet und entfernten teilweise auch schon deren Namen aus ihren Ausstellungshallen. Das Metropolitan Museum hatte 2019 angekündigt, keine weiteren Spenden der Sacklers anzunehmen.

»Das Met wurde aufgebaut mithilfe der Unterstützung von Generationen von Spendern – und die Sacklers haben immer zu den großzügigsten Spendern gehört«, sagte der Geschäftsführer des Museums, Dan Weiss. Den Rückzug der Sacklers mit ihrem Namen aus den Ausstellungsräumen sieht Weiss als »wohlwollende Geste«, die dem Museum helfe, »diesen und künftigen Generationen zu dienen. Wir schätzen das sehr.«

kig/dpa
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