Erhöhung des Kurzarbeitergelds Pinkwart will lieber gezielt helfen

Die Diskussion um die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes geht in eine neue Runde. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zählt inzwischen zu den prominentesten Fürsprechern. FDP-Wirtschaftsfachmann Andreas Pinkwart hält das für unnötig.
Leerer Parkplatz vor dem VW-Werk Chemnitz: "Verdienstausfall sehr unterschiedlich"

Leerer Parkplatz vor dem VW-Werk Chemnitz: "Verdienstausfall sehr unterschiedlich"

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Hendrik Schmidt/ dpa

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat eine generelle Erhöhung des Kurzarbeitergeldes in der Corona-Pandemie abgelehnt. Der "Rheinischen Post" sagte der FDP-Politiker, dass der monatliche Verdienstausfall für Arbeitnehmer sehr unterschiedlich ausfalle. Vielfach würden Unternehmen das Kurzarbeitergeld zu günstigen steuerlichen Konditionen aufstocken. "Deswegen müssen wir differenziertere Möglichkeiten in Betracht ziehen, um besonders belasteten Arbeitnehmern wirksam helfen zu können", sagte Pinkwart der Zeitung.

Zuvor hatte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. Eine Aufstockung von 60 auf 80 Prozent der Nettoeinbußen (87 Prozent bei Arbeitnehmern mit Kindern) für Mai, Juni und Juli halte er für plausibel, so Heil im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Grünen hatten bis zu 90 Prozent Ausgleich bei kleineren Einkommen gefordert. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hatten Forderungen nach höheren Zahlungen erhoben.

Kurzarbeit gilt in Politik und Wirtschaft als probates Mittel für Unternehmen, um einige Wochen oder Monate der Flaute zu überbrücken, ohne Mitarbeiter entlassen zu müssen. Die Beschäftigten erhalten dann 60 Prozent - mit Kindern 67 Prozent - des Nettoverdienstausfalles. In einigen Branchen stocken die Arbeitgeber das Kurzarbeitergeld aber nach tariflichen Vereinbarungen auf.

 

 

 

mik/dpa-AFX
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