IT-Umstellung Postbank-Kunden brauchen erneut Geduld

Die Deutsche Bank treibt die Integration der Postbank voran. Bald soll auch die IT auf einer gemeinsamen Plattform laufen. Kunden müssen am Wochenende mit Einschränkungen rechnen.
Logos von Deutscher und Post-Bank: Besenreines Rechenzentrum ist das Ziel

Logos von Deutscher und Post-Bank: Besenreines Rechenzentrum ist das Ziel

Foto: A. Dedert; M. Skolimowska / dpa

Die Deutsche Bank verspricht Postbank-Kunden bei der anstehenden dritten Welle der Umstellung der Technik besseren Service und schnellere Lösung von Problemen. »Wir verdreifachen die Kapazitäten in den Callcentern. Neben der Migration selbst war dies eine große Herausforderung im Januar: Wir hatten zeitweise Wartezeiten in den Callcentern, die zu lang waren«, sagte Karsten Roesch, einer der Projektleiter.

Von Freitag bis einschließlich Montag ist der vorletzte Schritt der Übertragung von Kundendaten der zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Postbank auf eine gemeinsame IT-Plattform geplant. Beim letzten Transfer rund um den Jahreswechsel hatten Kunden tagelang über große Probleme im Onlinebanking geklagt.

Nun müssen sich Kundinnen und Kunden erneut auf Einschränkungen einstellen, wie die Postbank auf ihrer Internetseite erläutert: Von Freitag, 17 Uhr, bis Montag, 9 beziehungsweise 14 Uhr sind Bankgeschäfte weder per Postbank-App übers Smartphone noch online am heimischen Computer oder per Telefon möglich. Auch den Gang zum Postbank-Automaten kann man sich während der Umstellung sparen.

Gemessen an der Kundenzahl ist die anstehende Welle die größte: Daten von etwa fünf Millionen Postbank-Kunden werden auf die gemeinsame Plattform geholt: Girokonten, Tages- und Termingeld sowie Sparprodukte. »Wir haben fast 3000 Mitarbeitende in dem Projekt, etwa tausend davon werden am kommenden Wochenende 72 Stunden rund um die Uhr im Schichtbetrieb im Einsatz sein«, erläuterte IT-Manager Stefan Peschke.

Bei Kreditkarten kann es den Angaben zufolge vorkommen, dass Kunden infolge des Datenumzugs ihre Umsätze bis zu zehn Tage nicht einsehen können. »Die Kreditkarte ist in der Regel immer einsetzbar, da gibt es kaum Einschränkungen«, betonte Projektleiter Roesch. »Es ist das Einsehen von Salden und Transaktionen, was erst im Nachlauf funktioniert.«

Ziel des Projekts »Unity« ist es, zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer IT-Plattform zusammenzuführen. So will die Deutsche Bank von 2025 an pro Jahr 300 Millionen Euro einsparen. Zur Jahresmitte 2023 soll die Migration abgeschlossen sein. Dann sind noch zwei Millionen Kunden und etwa vier Millionen Verträge zu übertragen: Firmenkundengeschäft, Baufinanzierung sowie Ratenkredite. »Unser Ziel ist es, das Rechenzentrum der Postbank sozusagen besenrein wieder zurückzugeben«, sagte Peschke. »Alles, was es dort gibt, wird migriert, und dann brauchen wir dieses Rechenzentrum nicht mehr.«

mik/dpa
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