R 16 für Sowjet-Bürger?
Pierre Dreyfus, Chef des französischen Automobilkonzerns Renault, hofft, den Sowjets das erste echte Mittelklasse-Auto verkaufen zu können. Tatsächlich planen die Sowjets, in einem mit westlicher Hilfe errichteten neuen Autowerk einen Wagen zu produzieren, der zwischen der 2,5-Liter-Limousine »Wolga« und dem Sowjetomobil der unteren Mittelklasse »Moskwitsch« sowie der Fiat-124-Kopie »Schiguli« liegt. Da Dreyfus mit dem R 16 über ein ausgereiftes Auto der gewünschten Art verfügt, rechnet sich der Pariser Wagenbauer Chancen für seine Limousine aus. Freilich: In etwa fünf Jahren, wenn nach sowjetischen Vorstellungen die Montage beginnen könnte, wäre die R-16-Konzeption schon mehr als zehn Jahre alt. Renaults Manager stellen sich deshalb darauf ein, eine auf sowjetische Verhältnisse zugeschnittene Weiterentwicklung des R 16 anzubieten. Eine konkrete Anfrage hoffen die Renault-Leute bei einer der nächsten Routine-Sitzungen zu erhalten, die zwischen Franzosen und Sowjets über das geplante Lkw-Werk an der Kama vereinbart sind.