Rechtsstreit Citigroup überweist irrtümlich 900 Millionen Dollar - Hedgefonds kassiert

Statt nur der Zinsen überwies die Citigroup gleich auch den damit verbundenen Kredit an die Gläubiger eines Kunden zurück. Einer der Beteiligten ist wohl froh, sein Geld zurückzuhaben.
Citibank-Gebäude in New York: Nur die fälligen Zinsen

Citibank-Gebäude in New York: Nur die fälligen Zinsen

Foto: ? Lucas Jackson / Reuters/ REUTERS

Die US-Großbank Citigroup will nach einer Fehlüberweisung den Hedgefonds Brigade Capital Management gerichtlich zur Rückgabe von rund 175 Millionen Dollar zwingen. Im Gegensatz zu vielen anderen Empfängern der irrtümlichen Überweisung weigere sich Brigade seinen Anteil zurückzuerstatten, argumentierte Citigroup in der bei einem New Yorker Gericht eingereichten Klage. Von dem Hedgefonds war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Citigroup hatte vergangene Woche einen fast 900 Millionen Dollar schweren Kredit des angeschlagenen Kosmetikherstellers Revlon an die Gläubiger zurückgezahlt. Citigroup habe im Namen von Revlon eigentlich nur die fälligen Zinsen überweisen wollen. Es habe keinesfalls die Absicht bestanden - wie irrtümlich geschehen - den gesamten Kredit zurückzuzahlen.

Der Klage zufolge sollte Brigade Capital eigentlich nur 1,5 Millionen Dollar an Zinsen für ein von dem Hedgefonds gehaltenes Darlehen erhalten. Die Bank überwies stattdessen 176 Millionen Dollar, was offensichtlich ein Fehler war. "Citibank hatte nicht die Absicht, mehr Geld zu überweisen, als in den Zahlungsmitteilungen angekündigt wurde, noch dazu eigenes Geld." Als die Bank das Missgeschick entdeckt habe, habe sie sofort die Empfänger um Rückzahlung der Mittel gebeten. Die meisten Empfänger hätten das Geld prompt zurückgezahlt.

Der Kosmetikhersteller Revlon, dessen Umsätze schon vor der Coronakrise schrumpften, kämpft ums Überleben. Der von Citigroup zurücküberwiesene Kredit wurde 2016 ausgereicht und wird erst in drei Jahren fällig.

mik/Reuters

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