Klima Regierung plant CO₂-Einlagerung
Die Bundesregierung nimmt die Pläne für die sogenannte Verklappung von Kohlendioxid wieder auf. In dieser Woche trafen sich Gesandte von Industrie und Denkfabriken im Bundeskanzleramt. Dabei ging es um die Frage, wie die umstrittene Technologie »Carbon Capture and Storage« (CCS) in Deutschland etabliert werden kann. Das Verfahren sieht vor, CO2 in Industrieprozessen wie der Betonherstellung aufzufangen und anschließend in tiefen Gesteinsschichten einzulagern. Dabei bestand bereits im Vorfeld Einigkeit, dass dies nicht in alten Gaskavernen auf deutschem Festland geschehen soll, sondern vor allem in Gas- und Öllagerstätten in der Nordsee, insbesondere in Norwegen, wo CCS bereits seit vielen Jahren angewandt wird.

Die Exilantin
Nach 16 Jahren im Kanzleramt zog sich Angela Merkel im Dezember 2021 aus der Politik zurück. Für viele Menschen verließ sie das Amt als Heldin. Inzwischen gilt sie auch wegen ihrer Ukrainepolitik als Schuldige, im Berliner Machtapparat spielt sie keine Rolle mehr. Porträt einer Frau, die mit ihrem Erbe ringt.
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Als Umschlagplatz haben Regierung und Industrie, darunter der Kasseler Energiekonzern Wintershall, die neu entstehenden Flüssiggasterminals unter anderem in Wilhelmshaven ausgemacht. Der Gasimporteur VNG stellte im Kanzleramt Überlegungen vor, dies über die Gasinfrastruktur an der Ostseeküste abzuwickeln. Das verflüssigte CO₂ würde in Schiffen zur Endlagerstätte transportiert, bei großen Mengen wären auch Pipelines denkbar. Die Regierung will bis Jahresende eine Evaluierung des CO2-Speichergesetzes vorlegen. Darin ist eine Einlagerung auf dem Festland nur in begrenztem Maß erlaubt. Es müssten indes auch für den Export des Treibhausgases noch rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden, was Aufgabe von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wäre.