Reuiger Investmentbanker Ex-Merrill-Chef erstattet Renovierungskosten
New York - Der zurückgetretene frühere Merrill-Lynch-Chef John Thain zeigt Reue wegen der millionenschweren Luxusrenovierung seiner Büroräume. Er werde die Kosten persönlich erstatten, kündigte der 53-Jährige in einem US-Fernsehinterview an. Die Neuausstattung hatte rund 1,2 Millionen Dollar gekostet.
Die Renovierung seines Büros sowie zweier Konferenzräume und eines Empfangsbereichs seien vor mehr als einem Jahr in einem wirtschaftlich "noch sehr anderen Umfeld" erfolgt, sagte Thain in einem Interview des TV-Senders CNBC am Montagabend. "Dennoch waren sie aus heutiger Sicht ein Fehler", räumte Thain zuvor auch in einer E-Mail an seine früheren Kollegen ein.
Der Manager wies zugleich Vorwürfe zurück, er habe die Bank of America nicht rechtzeitig über die Milliardenverluste bei Merrill Lynch informiert. Auch von nun umstrittenen Bonuszahlungen für die Mitarbeiter der Investmentbank habe die Spitze des neuen Mutterkonzerns gewusst, verteidigte sich Thain.
Der Wall-Street-Manager hatte die Übernahme seines wankenden Instituts im September 2008 eingefädelt. Der zunächst als Überraschungscoup gefeierte Zukauf wurde für die Bank of America zum Debakel. Merrill Lynchs jüngster Quartalsverlust von mehr als 15 Milliarden Dollar zwang die Bank of America, noch mehr staatliche Hilfen anzufordern. Auch Konzernchef Kenneth Lewis steht nun selbst massiv in der Kritik.