Rial hat in zehn Jahren mehr als 90 Prozent an Wert verloren Iranische Währung fällt und fällt und fällt

Innerhalb von rund zwei Wochen hat der Rial gegenüber dem Euro etwa 20 Prozent an Wert verloren. Erst vor Kurzem hatte der Westen neue Sanktionen gegen das iranische Regime verhängt.
Iranische Banknoten

Iranische Banknoten

Foto: ABEDIN TAHERKENAREH / EPA

Die iranische Währung ist inmitten politischer Isolation weiter abgestürzt. In den Wechselstuben erreichte der Euro-Kurs am Samstagabend (Ortszeit) erstmals mehr als 600.000 Rial. Innerhalb von rund zwei Wochen verlor der Rial gegenüber dem Euro etwa 20 Prozent an Wert. Es war einer der größten Wertverluste der vergangenen Jahre innerhalb so kurzer Zeit. Erst vor Kurzem hatten westliche Staaten neue Sanktionen gegen Iran verhängt.

Finanzexperten zufolge sind die Strafmaßnahmen und die politische Isolation Irans ein wesentlicher Grund für die Abwertung des Rials. Auch die festgefahrenen Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 haben Händler auf dem Devisenmarkt verunsichert. Die Zukunft des Atomdeals ist ungewiss. In den vergangenen zehn Jahren hat der Rial mehr als 90 Prozent an Wert verloren. Die Wirtschaftslage, hohe Inflation sowie fehlende Zukunftsaussichten bereiten vielen Iranern große Sorgen.

Die jüngsten Proteste gegen den repressiven Regierungskurs hatten die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Die Regierung unter Präsident Ebrahim Raisi steht neben dem gewaltsamen Vorgehen gegen die Proteste auch wegen der schlechten Wirtschaft unter Druck.

Junge Spanierin aus Haft entlassen

Umso glücklicher dürfte die junge Spanierin sein, die nun nach knapp vier Monaten Haft in Iran auf freien Fuß gesetzt wurde. Die 24-Jährige sei von den iranischen Behörden am Samstag in Teheran freigelassen worden und sitze bereits in einem Flugzeug Richtung Genf, berichtete der spanische staatliche Fernsehsender RTVE am Sonntag unter Berufung auf das spanische Außenministerium in Madrid.

Die junge Frau war Anfang November im Rahmen der Proteste gegen die Regierung in Teheran festgenommen worden. In einem Telefongespräch mit Minister José Manuel Albares habe sie sich nun für die Bemühungen um ihre Freilassung bedankt und auch erklärt, dass sie sich nach der monatelangen Haft in guter Verfassung befinde.

dop/dpa

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten