Risikokapital Start-up-Investments in Deutschland brechen um 50 Prozent ein
Junge Technologiefirmen aus Deutschland erhalten deutlich weniger Geld von Investoren. Laut einer Auswertung der Analysefirma CB Insights haben Risikokapitalgeber im dritten Quartal 1,7 Milliarden Dollar in deutsche Start-ups gesteckt: halb so viel wie im Quartal davor und fast drei Viertel weniger als im Herbst 2021, als die Rekordsumme von 6,1 Milliarden Dollar in Start-ups aus Deutschland floss. Damit droht dem jahrelangen Aufschwung der hiesigen Technologieszene ein jähes Ende.

Die britische Selbstverzwergung
Eine Premierministerin, die nach nur 45 Tagen im Amt zurücktritt. Ein Land, das aus Sehnsucht nach alter Größe die EU verlassen hat – und seither immer kleiner wirkt. Die Konservativen stolperten von einer Tragödie zur Komödie und sind bei der Farce angelangt.
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In den vergangenen Jahren hatten deutsche Start-ups ihren Rückstand gegenüber Unternehmen aus den USA oder China aufgeholt und häufiger als früher dreistellige Millionensummen in einer Finanzierungsrunde erhalten. Die aktuelle Investmentflaute trifft solche größeren Firmen, die viel Geld verbrennen, härter als kleinere Unternehmen. Während die Zahl der Deals gegenüber dem zweiten Quartal sogar von 200 auf 220 stieg, werden große Finanzierungsrunden rarer. Nur zwei Technologieunternehmen erhielten in den vergangenen drei Monaten mehr als 100 Millionen Dollar: die Münchner Softwarefirma Celonis und die Onlineversicherung Wefox aus Berlin, in die Investoren jeweils 400 Millionen Dollar investierten. Im vergangenen Herbst hatten allein zwei Schnelllieferdienste aus Deutschland, Gorillas und Flink, zusammen knapp 1,75 Milliarden Dollar bei Investoren eingeworben – etwa so viel Geld wie im abgelaufenen Quartal in den gesamten deutschen Start-up-Sektor geflossen ist.