Fragwürdiger Job Grube berät Stuttgart-21-Tunnelbauer

Ex-Bahn-Chef arbeitet für eine Firma, die in seiner Amtszeit Millionenaufträge erhielt.
Rüdiger Grube

Rüdiger Grube

Foto: THOMAS KIENZLE/ AFP

Rüdiger Grube berät seit seinem Abgang als Bahn-Chef im vergangenen Jahr den Schwanauer Tunnelbauer Martin Herrenknecht, dessen Maschinen im Auftrag der Bahn zwei Tunnel für den neuen Großbahnhof Stuttgart 21 bohren.

In seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender hatte Grube das umstrittene Neubauprojekt gegen heftige Kritik vorangetrieben. Inzwischen ist der Ex-Bahn-Chef für den Bahn-Auftragnehmer tätig und nahm mit Herrenknecht-Vertretern offenbar an Gesprächen mit Spitzenpolitikern teil, darunter Brigitte Zypries (SPD), als sie noch Wirtschaftsministerin war, Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU). Grube soll die Tunnelbauer auch zu Treffen mit leitenden Managern der Bahn begleitet haben. Der einstige Bahn-Chef wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern, ließ aber mit rechtlichen Schritten drohen.

Eine Sprecherin des Tunnelbauers bestätigte, dass Grube "nach seinem Ausscheiden als CEO bei der Deutschen Bahn sporadisch beratend" für die Firma tätig ist. Zur Höhe der "vereinbarten Honorarsätze" mache man keine Angaben. Grube war bereits in den letzten Tagen in die Kritik geraten, als bekannt geworden war, dass er im vergangenen Jahr bei nur 30 Tagen Amtszeit über 2,3 Millionen Euro von der Bahn bekommen hatte.

ham
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