Die Ruhrgas AG in Essen, Europas größtes Gasunternehmen, soll nach den Vorstellungen zweier ihrer Gesellschafter künftig mehr vom Gewinn ausschütten. Hellmuth Buddenberg, Deutschland-Statthalter der BP, und der Vorstandsvorsitzende der nur mit Dauersubventionen aufgepäppelten Ruhrkohle, Heinz Horn, wollen ihre Mitgesellschafter bei der Ruhrgas für eine Änderung der Unternehmensverfassung des Gaskonzerns gewinnen. Die Ruhrgas soll von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt werden. Bei dieser Unternehmensform könnten die Ruhrgas-Eigentümer dem Management die Verwendung der hohen Gewinne vorschreiben. Bisher verfolgte der AG-Vorstandsvorsitzende Klaus Liesen eine ausgewogene Verteilungspolitik. Um sich gegen die Risiken abzusichern, die im internationalen Gasgeschäft beachtlich sind, steckte er zuletzt knapp 200 Millionen Mark in die Rücklagen. Die Aktionäre wurden mit 209 Millionen Mark, das entspricht 9,50 Mark pro 50-Mark-Aktie, gleichwohl gut bedient. Zwar besitzen die Deutsche BP, die 1978 eine Ruhrgas-Schachtel erwarb, und die Ruhrkohle in dem komplizierten Geflecht von Beteiligungsfirmen und Verträgen die Mehrheit. Doch die reicht nicht: Für die geplante Umwandlung bedarf es der Zustimmung aller.
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