Krieg gegen die Ukraine Putins Überfall kostet die Weltwirtschaft 1600 Milliarden Dollar

Der russische Angriff hat nicht nur die Ukraine verheert und Europas Sicherheitsarchitektur erschüttert, sondern auch die Weltwirtschaft. Die Verluste sind horrend – und dürften noch steigen.
Ökonomisch womöglich das prominenteste Opfer des Konflikts: Die Nord Stream 2 Pipeline, die von Unbekannten gesprengt wurde

Ökonomisch womöglich das prominenteste Opfer des Konflikts: Die Nord Stream 2 Pipeline, die von Unbekannten gesprengt wurde

Foto: Swedish Coast Guard / dpa

Vor genau einem Jahr hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Einmarsch russischer Truppen in den Donbass verkündet. Damals hielt er eine Rede, die voller Hass war auf den Westen und die Ukraine. Drei Tage später folgte Russlands Überfall auf die Ukraine an allen Fronten.

Der von Moskau entfesselte Krieg hat nicht nur in der Ukraine für Tod und Zerstörung gesorgt. Laut einer noch nicht veröffentlichten Studie hat er die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr »deutlich über 1600 Milliarden US-Dollar« gekostet. Das berichtet die Zeitung »Rheinische Post«. Sie beruft sich dabei auf eine Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). »Im Jahr 2023 können sich die weltweiten Produktionsausfälle auf nochmals rund 1000 Milliarden US-Dollar belaufen«, zitiert die Zeitung aus der Studie. Die Untersuchung liegt auch dem SPIEGEL vor.

Bezugsgröße der IW-Modellrechnung sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP), berichtet die Zeitung. Als Rechen- und Schätzgrundlage dienten die Herbstprognosen des Internationalen Währungsfonds. Dazu würden die faktische Entwicklung des BIP 2022 und die Prognose für 2023 der ursprünglich erwarteten Entwicklung ohne den Ukrainekrieg vom Jahresende 2021 einander gegenübergestellt.

Entspannung ist in Sicht

Der Krieg habe weltweit zu Liefer- und Produktionsstörungen geführt, heißt es in der Studie. Zudem seien die Energiepreise in die Höhe geschnellt. Die Inflation sei überall stark gestiegen und habe die Kaufkraft der Verbraucher reduziert. »Angesichts der unsicheren Wirtschaftsperspektiven, steigender Finanzierungskosten (infolge des weltweit ansteigenden Zinsniveaus) und der Verteuerung von Investitionsgütern halten sich die Unternehmen rund um den Globus mit ihren Investitionen zurück.«

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Für das laufende Jahr rechnen die Autoren der Studie der »Rheinischen Post« zufolge damit, dass die absoluten Einbußen etwas geringer ausfallen als 2022. Grund sei, dass von einer Entspannung an den globalen Rohstoff- und Energiemärkten ausgegangen werde.

beb/AFP
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