Sanierungsplan Woolworth will mehr als die Hälfte der Mitarbeiter entlassen

Woolworth hat eine Aussicht auf Rettung - doch am Ende wird die Billig-Kaufhauskette nur noch ein Schatten ihrer Selbst sein: Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter muss mit der Kündigung rechnen, die Zahl der Filialen wird drastisch reduziert.

Köln - Die Erfahrung hat gezeigt: Die Mini-Filialen rechnen sich ebenso wenig wie die großen Häuser. Erhalten bleiben dem neuen Konzept zufolge deshalb nur die mittleren Betriebe mit bis zu 30 Mitarbeitern.

Woolworth-Filiale in Frankfurt: Große Häuser müssen schließen

Woolworth-Filiale in Frankfurt: Große Häuser müssen schließen

Foto: A3399 Arne Dedert/ dpa

Von der einstigen Größe wird die Kaufhauskette nach der Sanierung aber meilenweit entfernt sein. Woolworth werde künftig nur noch 142 der bisher 311 Filialen in Deutschland weiterbetrieben, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Ottmar Hermann am Donnerstag in Köln. Mit dem Sanierungsplan könne "etwas weniger als die Hälfte der Arbeitsplätze gerettet" werden. Woolworth beschäftigt 9300 Mitarbeiter.

Das Konzept sehe eine Konzentration auf mittelgroße Filialen vor, in denen ein Großteil der Belegschaft beschäftigt sei, erklärte Hermann. Trennen will sich Woolworth von kleinen Filialen mit im Schnitt zehn Mitarbeitern. Auch große Filialen mit über hundert Beschäftigten und mehr als 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche stünden auf der Kippe, hieß es weiter.

Ziel des Sanierungsplans sei es, "das Kerngeschäft von Woolworth" zu erhalten, teilte der Insolvenzverwalter mit. Demnach soll das Sortiment deutlich verschlankt und vor allem von Artikeln bereinigt werden, die wenig Gewinn und Umsatz bringen. Das Festhalten von Woolworth an den mittelgroßen Filialen mit bis zu 30 Mitarbeitern und einer Verkaufsfläche von 900 bis 1600 Quadratmeter sei für das künftige Geschäft der Kaufhauskette besonders erfolgversprechend, so Hermann weiter.

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mik/dpa-AFX/Dow Jones

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