Patente SAP-Rivale Teradata geht in Berufung
Der seit Jahren schwelende Gerichtsstreit zwischen SAP und dem kleineren US-Rivalen Teradata geht in die nächste Runde. Teradata hat Berufung gegen das Urteil eines US-Bezirksgerichts eingelegt, das SAP weitgehend vom Vorwurf der Industriespionage freigesprochen hatte. Die Auseinandersetzung der beiden IT-Unternehmen hat einen langen Vorlauf: SAP und Teradata hatten 2008 ein Joint Venture abgeschlossen, doch die Partnerschaft floppte. Teradata glaubt, SAP habe mit dem geistigen Diebstahl von Patenten sein Kernprodukt, die hauseigene Datenbanktechnologie Hana, vorangetrieben (SPIEGEL 46/2021). Noch 2014 sollen SAP-Entwickler daran gearbeitet haben, Teradata-Daten zu stehlen und zu missbrauchen (SPIEGEL 37/2015). 2018 schließlich verklagten die Amerikaner den Konzern aus dem badischen Walldorf auf Missbrauch von Marktmacht, Diebstahl technischer Geschäftsgeheimnisse und kartellrechtswidrige Produktkopplung. Am 22. November 2021 befand das Bundesgericht im Northern District of California, SAP habe vertraglich sehr wohl Teradatas Know-how nutzen dürfen; zudem hätten die Amerikaner ihre vermeintlichen Geschäftsgeheimnisse nicht hinreichend geschützt und ihre Rechte an Dritte abgetreten. Dagegen setzen sich die Amerikaner nun zur Wehr: Am 17. Dezember 2021 legte ihr Anwalt Berufung gegen das Urteil ein (AZ 3:18-cv-03670-WHO, Document 610). In einer weiteren Klage verlangt Teradata Schadensersatz von SAP.