Studie zu Secondhand-Mode Gebrauchte Luxusklamotten boomen

Secondhand-Luxushandtaschen eines Shoppingportals
Foto: Giulia Marchi / Bloomberg / Getty ImagesDas Interesse an Secondhandkleidung nimmt laut einer Studie rapide zu. Mittlerweile habe der weltweite Markt für getragene Textilien, Schuhe und Accessoires einen Umsatz von bis zu 120 Milliarden Dollar erreicht, kalkuliert die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Das ist dreimal so viel wie zwei Jahre zuvor und längst nicht das Ende: Der Markt werde jährlich um bis zu 30 Prozent zulegen, schätzen die Experten. Generell sei die Nachfrage sogar längst höher als das Angebot.

Der verlorene Prinz
In einer beispiellosen Medienkampagne überzieht Prinz Harry das Haus Windsor mit Vorwürfen. Seine Angriffe treffen das britische Königshaus in schwieriger Zeit: Das Land ist in der Wirtschaftskrise tief gespalten – und die königliche Familie demontiert sich vor den Augen der ganzen Welt.
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Secondhand-Kunden sind dabei keine Gelegenheitskäufer, im Schnitt füllen sie etwa ein Viertel ihres Kleiderschranks mit Gebrauchtem. Nachhaltigkeit ist dafür nicht die Hauptmotivation, ergab eine BCG-Befragung unter rund 2000 Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern die niedrigeren Preise. Insbesondere Luxuslabels wie Chanel, Burberry, Prada oder Louis Vuitton werden so für viele Kunden erst erschwinglich.
Mit der Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Abschwungs, »orientieren sich Konsumenten eher an preisgünstigen Dingen und sehen den eigenen Kleiderschrank obendrein voraussichtlich zunehmend als zusätzliche Einkommensquelle«, schreiben die BCG-Studienautoren. Der Onlineboom gebe dem Zweithandel mit Kleidung starken Auftrieb, genauso der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Rund 40 Prozent der Befragten nannten als Grund für das Shoppen von Secondhandware aber auch, dass diese nachhaltiger sei.
Private Verkäufer von Secondhandmode gaben zum Großteil an, Platz im Kleiderschrank schaffen zu wollen und den Wert ihrer Kleidung umzumünzen. Von denjenigen, die keine Kleidung auf den Zweitmarkt bringen, sagten jeweils 30 Prozent, es fehle an Zeit dafür oder sie würden ihre Sachen lieber an Freunde oder gemeinnützige Organisationen weitergeben.