Stiftung Warentest Viele Banking-Apps taugen wenig

Handy-Nutzer: Vorsicht bei mobilen Bankgeschäften
Foto: © Eddie Keogh / Reuters/ REUTERSMit dem Smartphone den Kontostand prüfen oder auf dem Flughafen eine Rechnung zahlen: Mit sogenannten Banking-Apps sollen sich Bankgeschäfte bequem und flexibel von unterwegs aus durchführen lassen. Doch die entsprechenden Apps haben laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest noch viele Mängel. Von 38 getesteten Mini-Programmen erhielten bei einer Untersuchung der Zeitschrift "Finanztest" nur sieben die Note "gut".
Die Prüfer monierten vor allem die Nutzerfreundlichkeit vieler Mini-Programme:
- So ließen sich bei elf Apps frühere Überweisungen nicht als Vorlagen für künftige Aufträge speichern.
- Bei 13 Programmen schlugen Auslandsüberweisungen fehl oder es war nicht möglich, einen Wunschtermin für das Ausführen der Überweisung einzugeben.
- In sieben Apps habe die Funktion "Dauerauftrag anlegen" gefehlt.
Bei anderen Apps fanden die Tester ungenügende Passwort- und Datenschutzbestimmungen. Geprüft wurde unter anderem, ob die Apps überflüssige und vor allem sensible Daten unverschlüsselt versenden. Tun sie es, ist das schlecht. Dritte können sie dann leichter mitlesen.
Top 3: Das sind die besten Banking-Apps
Android | ||
App | Qualitätsurteil | Note für den Datenschutz |
Sparkasse und Sparkasse+ | 2,1 | 2,7 |
VR-Banking | 2,6 | 2,2 |
Online-Filiale+ | 2,7 | 2,3 |
iOS | ||
App | Qualitätsurteil | Note für den Datenschutz |
Outbank DE | 1,7 | 2,5 |
Sparkasse und Sparkasse+ | 1,8 | 2,7 |
VR-Banking | 2,4 | 2,2 |
Eine multibankfähige Banking-App aus dem Test ist sogar so konstruiert, dass alle Zugangsdaten und Tans zum Hersteller übertragen werden und er sie speichern kann. Hier lautet das Urteil zum Datensendungsverhalten "sehr kritisch". Die App bekam ein "mangelhaft".
Den Testern zufolge sind die Programme für Geräte von Apple mit dem Betriebssystem iOS oft nutzerfreundlicher als die Apps für Handys mit Googles Android-Betriebssystem. Unter den sieben mit "gut" bewerteten Apps sind fünf für iOS und zwei für Android.
Manche Experten halten "Finanztest" zufolge Mobile-Banking derzeit für noch sicherer als Online-Banking, da die Apps technisch recht verschieden und im Vergleich weniger weit verbreitet seien. Für Kriminelle seien sie deshalb noch ein wenig lukratives Ziel - was sich allerdings bald ändern könnte.
Laut dem Digitalverbands Bitkom haben sich bereits rund fünf Millionen Deutsche eine Banking-App heruntergeladen. Im Vergleich dazu gebe es 37 Millionen Online-Banking-Kunden in Deutschland.