Deutsche Brauereien Bier könnte bis zu 30 Prozent teurer werden

Leere Biergläser (Symbolbild)
Foto: Peter Kneffel / dpaDie Verbraucherkosten steigen in vielen Bereichen. Demnächst könnte auch auf das Feierabendbier ein empfindlicher Preiszuschlag zukommen. Deutschlands Brauereiverbände erwarten Anstiege um bis zu 30 Prozent, wie die »Bild«-Zeitung (Mittwochausgabe) berichtet.
»Die Kostensteigerungen sprengen alle Dimensionen«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauerbunds, Holger Eichele, der Zeitung. »Ob Paletten, Braumalz, Bierdeckel oder Kronkorken – die Preise gehen durch die Decke. So etwas haben wir noch nicht erlebt.«
So seien die Preise für Strom im Vergleich zum Vorjahr um 250 Prozent, die für Gas um 430 Prozent und die für Paletten um 150 Prozent gestiegen. Es sei »klar, dass derart drastische Kostensteigerungen auf den Preis umgelegt werden müssen«, sagte Eichele.
Stefan Fritsche, Vizechef des Brauereiverbands Berlin Brandenburg, sagte der »Bild«, aufgrund dieser Kostensteigerungen könnten die Bierpreise bis zum Jahresende um bis zu 30 Prozent klettern.
Im April besonders rapider Anstieg verzeichnet
Laut den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts waren die Verbraucherpreise im April 7,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Neben der Energie (plus 35 Prozent) sind vor allem Nahrungsmittel deutlich teurer geworden. Hier lag die Inflationsrate im April bei 8,5 Prozent – ein deutlich stärkerer Anstieg als in den Monaten davor.
Lebensmittel gehören zu den Treibern der aktuellen Inflation. So stiegen die Preise für Nahrungsmittel im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Ein Grund ist Russlands Krieg gegen die Ukraine. Das Land gilt als Kornkammer Europas und war bislang der weltweit größte Exporteur von Sonnenblumenöl. Bei diesem und ähnlichen Ölen stiegen die Preise im März um stolze 30 Prozent. Auch bei frischem Gemüse fiel der Anstieg mit 14,8 Prozent deutlich aus.
Sozial- und Verbraucherverbände haben angesichts deutlicher Preissteigerungen bei Lebensmitteln eine Abschaffung der Mehrwertsteuer bei bestimmten Nahrungsmitteln gefordert. Der Sozialverband VdK, der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft riefen die Bundesregierung dazu auf, eine neue EU-Regelung entsprechend zu nutzen.