Blackberry-Pause VW-Betriebsrat setzt E-Mail-Stopp nach Feierabend durch

Volkswagen setzt ein Zeichen gegen die totale Erreichbarkeit: Bei dem Autobauer werden künftig nach Feierabend keine E-Mails mehr an die Blackberrys von Mitarbeitern verschickt. So will der Betriebsrat die Belegschaft vor übermäßigem Stress schützen.
Blackberry-Nutzer: Universelle Erreichbarkeit belastet Arbeitnehmer

Blackberry-Nutzer: Universelle Erreichbarkeit belastet Arbeitnehmer

Foto: ? Dave Kaup / Reuters/ REUTERS

Hamburg - E-Mails, SMS und immer schlauere Handys: Die Errungenschaften des Technologiezeitalters sind für viele Menschen Segen und Fluch zugleich. Einerseits sind Einkäufe oder Verwaltungsangelegenheiten nicht länger an Öffnungszeiten gebunden, andererseits ist man auch selbst rund um die Uhr erreichbar.

Anstrengend wird es, wenn Unternehmen das ausnutzen und von Angestellten erwarten, dass sie auch spät abends und am Wochenende noch E-Mails beantworten. Oder wenn Mitarbeiter das aus freien Stücken tun und nie mehr wirklich abschalten.

Beim Automobilkonzern Volkswagen   ist jetzt Schluss mit der totalen Erreichbarkeit. Dort hat der Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung durchgesetzt, laut der bei Firmen-Blackberrys künftig nach Feierabend die E-Mail-Funktion abgeschaltet wird. 30 Minuten nach Ende der Gleitzeit wird der Server-Betrieb eingestellt, 30 Minuten vor Beginn des nächsten Arbeitstags sind die Verbindungen wieder offen. So berichten es unter anderem die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung"  und die "Financial Times Deutschland" . Telefonate sind mit den Geräten allerdings weiter möglich.

Die Betriebsvereinbarung betrifft mehr als 1100 VW-Mitarbeiter, die ein Firmen-Blackberry besitzen und für die ein Tarifvertrag gilt. "Die neuen Möglichkeiten der Kommunikation bergen auch Gefahren", zitieren die Zeitungen Heinz-Joachim Thust vom VW-Betriebsrat. Dem wolle man vorbeugen. "Die Vereinbarung wurde schon sehr positiv aufgenommen."

ssu
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