FFP2 und OP Woher bekomme ich jetzt sichere medizinische Masken?

Künftig sind medizinische Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften vorgeschrieben. Wo kann man FFP2- und OP-Masken kaufen? Und wie schützt man sich vor Fälschungen? Der Überblick.
Frau mit FFP2-Maske (in Freiburg): Die Masken sind dafür gemacht, ihre Träger vor Schadstoffen in der Umgebungsluft zu schützen

Frau mit FFP2-Maske (in Freiburg): Die Masken sind dafür gemacht, ihre Träger vor Schadstoffen in der Umgebungsluft zu schützen

Foto: Winfried Rothermel / imago images

Wer in Deutschland öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder in Geschäften einkaufen will, muss künftig eine medizinische Schutzmaske tragen: also nach Definition der Ministerpräsidentenkonferenz eine FFP2-Maske, eine Maske nach dem chinesischen KN95-Standard oder eine OP-Maske. So haben es Bund und Länder an diesem Dienstag beschlossen. Die weitverbreiteten Alltagsmasken, etwa aus Stoff, schützen ihre Träger beim Einatmen oft nicht ausreichend vor dem Virus.

FFP2-Masken (das FFP steht für filtering face piece) sind dafür gemacht, ihre Träger vor Schadstoffen in der Umgebungsluft zu schützen. Sie halten unter anderem Aerosole ab, ebenso wie Staub und Rauch. Es gibt drei FFP-Klassen. Je höher der Wert ist, desto mehr Partikel müssen die Masken aus der Luft filtern können.

OP-Masken werden von Ärzten und Pflegern seit Jahrzehnten verwendet. Sie schützen Menschen in der nahen Umgebung des Maskenträgers vor Flüssigkeitsteilchen, die dieser beim Sprechen oder Husten abgibt. Diese Masken bestehen oft aus mehreren Lagen Stoff oder Baumwolle, die äußerste Schicht weist Flüssigkeiten ab, manche haben eine Filterwirkung. Sie schützen ihre Träger beim Einatmen mutmaßlich nicht so gut vor Schadstoffen wie richtig aufgesetzte FFP2-Masken, aber besser als ein einfaches Stück Stoff vor Mund und Nase.

Als im Frühjahr in der ersten Corona-Welle die ersten Maskenpflichten eingeführt wurden, waren FFP2- und FFP3-Masken Mangelware in Deutschland. Die wenigen Exemplare, die da waren, sollten möglichst dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. OP-Masken waren schon damals besser verfügbar und deswegen in der Bevölkerung deutlich weiter verbreitet.

Seit dem Sommer gibt es in Deutschland keinen landesweiten akuten FFP2- oder FFP3-Maskenmangel mehr. Viele Fabriken in Fernost haben ihre Produktion massiv ausgeweitet und viel Ware nach Europa verschifft. Mittlerweile werden auch hierzulande FFP2-Masken hergestellt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Drohen jetzt neue Engpässe?

Bis zur Einführung der seit Montag geltenden FFP2-Maskenpflicht in Bayern gab es keine Engpässe. Man konnte in Apotheken oder auch im Internet bei diversen Anbietern problemlos FFP2-Masken kaufen; die Lieferzeiten betrugen in der Regel nur wenige Tage.

Durch die Neuregelung in Bayern kam es dort zeitweise zu einem Ansturm auf diese Schutzmasken. Insbesondere in Apotheken wurden die Masken zeitweise knapp. Zudem erhöhten einige Anbieter ihre Preise, allerdings längst nicht alle. Die Preisspanne ist auffallend hoch. Im stationären Einzelhandel oder Apotheken werden schon mal fünf bis sieben Euro pro Stück verlangt; im Onlinehandel gibt es für Endverbraucher Angebote für 1,50 Euro oder weniger.

Logistikexperten zufolge liegen Milliarden von Masken in Europa auf Lager. Ob und wie schnell im Falle einer abermaligen Knappheit Nachschub aus Fernost käme, ist schwer zu sagen. Denn Containerschiffe aus Asien nach Europa sind zurzeit häufig ausgebucht: nicht so sehr mit Masken, sondern mit allen möglichen Produkten.

Die Sorge vor Engpässen und die vergleichsweise hohen Preise der FFP2-Masken waren wohl mit ausschlaggebend für die Entscheidung von Bund und Ländern, OP-Masken als Alternative zuzulassen. Sie sind in der Regel kostengünstiger zu haben und weiter verbreitet – zum Beispiel auch in manchen Supermärkten oder Drogerien.

Wer FFP2-Masken kauft, sollte zunächst darauf achten, dass das angebotene Produkt ein CE-Kennzeichen hat. Damit eine Maske das »CE« sowie die Kennzeichnung »FFP2« tragen darf, muss sie verschiedene Prüfvorgaben einer EU-Norm erfüllen. Unter anderem wird geprüft, wie dicht die Maske sitzt und wie gut die Filterleistung ist. FFP2-Masken müssen demnach mindestens 94 Prozent der Partikel in der Umgebungsluft auffangen. Bei FFP3-Masken liegt die Vorgabe sogar bei 99 %. 

Offenbar sind auch Masken mit gefälschtem CE-Kennzeichen im Verkehr, welche die FFP2-Standards nicht erfüllen. Um diese zu enttarnen, kann es helfen, genau hinzuschauen.

Neben dem »CE« sollte eine vierstellige Nummer stehen. Dieser Code zeigt die Prüfstelle an, welche die Maske gecheckt hat. Die 0158 steht zum Beispiel für die Dekra. Durch eine Internetsuche kann man so in der Regel schnell herausfinden, wer diese bestimmte FFP2-Maske geprüft hat. Manchmal stellen Verkaufsplattformen auch das Prüfzertifikat dazu. Wer dann immer noch Zweifel an der feilgebotenen FFP2 hat, kann die angegebene Prüforganisation direkt kontaktieren.

CE-Kennzeichnung und Prüfcode auf einer FFP2-Maske

CE-Kennzeichnung und Prüfcode auf einer FFP2-Maske

Foto: Sven Hoppe / dpa

Wichtig ist auch, die Maske richtig aufzusetzen. Oft haben FFP2-Masken einen Nasenbügel. Der sollte vor jedem Gebrauch neu an die Nase angepasst werden, und die Maske sollte eng am Gesicht sitzen – damit keine Luft an den Seitenrändern einströmen kann und möglichst die gesamte eingeatmete Luft durch den Filter gereinigt wird.

Für Bartträger ist das ein Problem. Sie müssen entscheiden, wie wichtig ihnen der Schutz ihrer Gesundheit durch eine dicht anliegende Maske ist. Haare wachsen nach.

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren