Konsumverhalten Jeder Vierte will auch nach Coronakrise weniger ausgeben

Ob Restaurant oder Reise - viele Konsumausgaben fallen in der Coronakrise aus. Einer Umfrage zufolge könnte das nach einer Normalisierung der Lage noch länger so bleiben.
Supermarktkunde (Symbolbild): "Große Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Folgen"

Supermarktkunde (Symbolbild): "Große Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Folgen"

Foto: Tom Weller/ DPA

Gut ein Viertel der Menschen in Deutschland rechnet einer Umfrage zufolge mit langfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf ihr Konsumverhalten. Das geht aus einer repräsentativen Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervor. Wäre die Krise in drei Monaten unter Kontrolle, würden demnach 28 Prozent der Befragten anschließend dennoch weniger ausgeben.

Die gleiche Anzahl rechnet zudem damit, dass sich ihr Kaufverhalten nach frühestens einem Jahr normalisiert, wenn nicht sogar gänzlich ändert. Ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, nach ein paar Monaten wieder das Kaufverhalten von vor der Krise zu haben.

"Dadurch, dass eine Mehrheit der Befragten eine Normalisierung der Konsumausgaben, wenn überhaupt, erst nach ein paar Monaten erwartet, zeigt sich, dass eine große Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Folgen von Covid-19 für die Haushaltskasse besteht", sagt Jessica Distler von BCG.

Gekürzt, verschoben, ganz gestrichen

Angesichts von Ausgangsbeschränkungen geben die meisten Menschen der Umfrage zufolge aktuell weniger Geld für Restaurantbesuche (91 Prozent), Freizeitaktivitäten (91) und Reisen (82) aus. Auch in Geschäften hat eine Mehrheit (62 Prozent) der Befragten ihre Ausgaben bereits gekürzt, verschoben oder gänzlich gestrichen.

Für den stationären Einzelhandel könnte es nach der Krise allerdings wieder besser aussehen: Von denjenigen, die bereits weniger Geld in Geschäften ausgeben, sagten 60 Prozent, das nur zeitweise zu machen, bis die Krise vorbei ist. Weitere 20 Prozent wollen hingegen Geld für eine kommende Rezession sparen. Von allen Befragten glauben 80 Prozent an einen wirtschaftlichen Abschwung aufgrund des Coronavirus.

Für die Umfrage befragte BCG vom 27. März bis zum 30. März 3085 in Deutschland lebende Menschen.

dab/dpa
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