Teures Glas Deutsche Brauereien warnen vor fehlenden Bierflaschen

Leere Bierflaschen: Am besten rasch zurück in den Pfandautomaten
Foto: Britta Pedersen/ dpaErst vor Kurzem hatten die Brauer in Deutschland auf mögliche Anstiege beim Bierpreis hingewiesen. Nun droht offenbar in der warmen Jahreszeit auch noch einen Mangel an Bierflaschen. »Engpässe sehen wir spätestens im Sommer«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Holger Eichele, der »Bild«-Zeitung .
Ein Grund seien vor allem die stark gestiegenen Kosten bei der energieintensiven Flaschenproduktion. Die Lage sei »äußerst angespannt«. Zudem werde es aufgrund eines Lkw-Fahrermangels in der Logistikbranche schwieriger, die Lieferketten aufrechtzuerhalten.
»Wer keine langfristigen Verträge hat, muss für neue Glasflaschen zurzeit 80 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr«, sagte Eichele dem Blatt. »Einigen Brauereien droht der Leerlauf, sie stehen vielleicht bald ohne Flaschen da.« Verbraucher sollten Leergut möglichst schnell im Handel zurückgeben, um die Situation zu entspannen.
Der Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, sagte, die Flaschenknappheit treffe vor allem kleine und mittelständische Brauereien. »Das bedroht die Vielfalt auf dem deutschen Biermarkt«, fügte Fritsche hinzu.
Bier könnte bis zu 30 Prozent teurer werden
Vor zwei Wochen hatten die Brauer erklärt, dass Anstiege um bis zu 30 Prozent beim Kaufpreis zu erwarten sein könnten. Damit würden die allgemeinen Kostensteigerungen bei der Produktion an die Kundinnen und Kunden weitergereicht.
So seien die Preise für Strom im Vergleich zum Vorjahr um 250 Prozent, die für Gas um 430 Prozent und die für Paletten um 150 Prozent gestiegen. »Die Kostensteigerungen sprengen alle Dimensionen«, sagte Holger Eichele: »Ob Paletten, Braumalz, Bierdeckel oder Kronkorken – die Preise gehen durch die Decke. So etwas haben wir noch nicht erlebt.«
Mögliche steigende Bierpreise würden sich in die allgemeine Preisentwicklung einreihen. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts waren die Verbraucherpreise im April 7,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Neben der Energie (plus 35 Prozent) sind vor allem Nahrungsmittel deutlich teurer geworden. Hier lag die Inflationsrate im April bei 8,5 Prozent – ein deutlich stärkerer Anstieg als in den Monaten davor.