Lebensmittel Deutsche geben mehr Geld für Obst und Gemüse aus als für Fleisch und Fisch

Obsttheke in einem Supermarkt (Archivbild): Der Anteil von Obst und Gemüse an den Ausgaben für Lebensmittel steigt
Foto: Norbert Försterling / picture-alliance / dpaDie Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben im Jahr 2018 erstmals mehr Geld für Obst, Gemüse und Kartoffeln ausgegeben als für Fleisch und Fisch.
Für Produkte wie Äpfel oder Tomaten waren es durchschnittlich 62 Euro im Monat, für Waren wie Schnitzel oder Fischstäbchen 59 Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Insgesamt gaben die privaten Haushalte demnach für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren im Schnitt 321 Euro monatlich aus.
Der Anteil von Obst, Gemüse und Kartoffeln betrug 19 Prozent, der von Fisch und Fleisch rund 18 Prozent. Bei der letzten Erhebung für das Jahr 2013 waren die Tierprodukte noch vorn gewesen. Gründe für die Verschiebung gaben die Statistiker nicht an. Offen blieb also, ob veränderte Einkaufsmengen oder Preise ursächlich waren.
Brot und Getreideerzeugnisse sowie Molkereiprodukte und Eier hatten je einen Anteil von 13 Prozent am durchschnittlichen Einkaufskorb, ebenso wie Zucker, Konfitüren, Süßwaren, Speisefette und andere Nahrungsmittel. Für alkoholfreie Getränke gaben die Haushalte im Mittel zehn Prozent aus, für alkoholische Getränke neun Prozent – und für Tabakwaren fünf Prozent.
Die Pro-Kopf-Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke sanken mit steigender Haushaltsgröße: Alleinlebende kauften im Schnitt laut den Statistikern für 190 Euro pro Monat ein, Zweipersonenhaushalte für 365 Euro – also weniger als das Doppelte. Haushalte mit fünf und mehr Menschen gaben durchschnittlich 579 Euro im Monat aus, also nur das Dreifache eines Einpersonenhaushalts.
Der kürzlich vorgestellte Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums hatte ergeben, dass mehr Deutsche regelmäßig Obst und Gemüse essen: So gaben 76 Prozent der Befragten an, diese Lebensmittel täglich zu verspeisen, im vergangenen Jahr waren es 70 Prozent.
Demgegenüber nahm der Verzehr von Fleisch und Wurst ab. 26 Prozent gaben an, diese Produkte täglich zu essen; im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent.