Deutschland hat seit Jahresbeginn mehr Sonnenenergie erzeugt als im gesamten vergangenen Jahr, rechnet der Energiekonzern Eon vor. Auch das Fraunhofer-Institut sieht ein Rekordjahr.
Solarpark auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Zerbst, Sachsen-Anhalt
Foto: Steffen Schellhorn / imago images
In Deutschland ist seit Jahresbeginn schon mehr Strom mit Sonnenenergie erzeugt worden als im gesamten Vorjahr. Nach Berechnungen des Energiekonzerns Eon speisten Solaranlagen 2020 bislang rund 43 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz ein. Das seien etwa eine Milliarde Kilowattstunden mehr als im gesamten Jahr 2019, wie aus der Eon-Analyse hervorgeht.
Auch die gesamte Ökostromproduktion in Deutschland ist laut Eon auf Rekordkurs. Seit Januar hätten Windräder, Solar- und Biomasseanlagen, Wasserkraftwerke und andere erneuerbare Energiequellen rund 195 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespeist. Im vergangenen Jahr seien es bis Ende Oktober 187 Milliarden Kilowattstunden gewesen, sodass sich ein Plus von gut vier Prozent ergebe.
Mit dem bislang in diesem Jahr erzeugten Solarstrom ließe sich Eon zufolge rein rechnerisch annähernd zweimal der jährliche Strombedarf sämtlicher Privathaushalte in Deutschland decken. Der mit Abstand größte Stromverbraucher ist allerdings die Industrie.
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Auch nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) wird dieses Jahr zum Rekordjahr für erneuerbare Energien: Demnach produzierten Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerke vom Jahresanfang bis zum 22. Oktober zusammen 52,5 Prozent der öffentlichen Nettoproduktion. Im vergangenen Jahr betrug der Ökostromanteil noch 46 Prozent.
80.000 neue Einfamilienhäuser pro Jahr: Eon sieht großes Potenzial
Der Energieversorger sieht noch großes Potenzial beim Ausbau der Fotovoltaik. Pro Jahr würden mehr als 80.000 Einfamilienhäuser in Deutschland fertiggestellt. "Würde man jedes davon mit einer durchschnittlichen PV-Anlage ausstatten, könnten wir deutschlandweit zusätzlich rund 600 Millionen Kilowattstunden Solarstrom erzeugen", sagte die Chefin der Eon Energie Deutschland, Victoria Ossadnik. Gebäudesanierungen böten weitere erhebliche Ausbaumöglichkeiten.