EU-Verordnung Neue Zigaretten sollen Raucher vor Feuer schützen

Raucherin zündet eine Zigarette an: Neue Sicherheitsvorkehrungen
Foto: Arno Burgi/ dpaHamburg - Die Neuerung soll jährlich 500 bis 700 Menschen in Europa das Leben retten: Neue Sicherheitszigaretten sollen Raucher vor dem Flammentod schützen. Die deutsche Tabakindustrie hat nach Angaben großer Hersteller bereits mit der Einführung begonnen. Denn ab 17. November dürfen sie gemäß einer EU-Verordnung nur noch Zigaretten mit "verminderter Zündneigung" verkaufen.
Bei den neuen Sicherheitszigaretten ist die Papierhülle durch Ringe an zwei Stellen verstärkt, so dass die Glut gestoppt wird. An diesen Stellen kommt weniger Sauerstoff durch das Papier, die Glut sollte verlöschen, falls der Raucher nicht am Glimmstängel zieht. Dadurch sollen Feuer durch vergessene oder weggeworfene Kippen besser verhindert werden.
"Die Raucher werden im Alltag in der Regel nichts von der Umstellung merken", sagte Ralf Leinweber vom Hersteller BAT (Lucky Strike, Pall Mall). Auch am Geschmack ändere sich nichts, sagte eine Reemtsma-Sprecherin. Die Kosten der Umstellung tragen nach Angaben der Branche die Hersteller. Raucher mussten aber zuletzt Anfang Mai eine Preiserhöhung von 20 Cent pro Schachtel hinnehmen.
Die EU hatte die Umstellung auf die Sicherheitszigaretten bereits vor Jahren auf den Weg gebracht, aber erst ab November gilt die neue Verordnung. Wegen des Vorlaufs der Konzerne werden möglicherweise schon jetzt neuartige Zigaretten verkauft. In den USA sind sie schon lange üblich. Offiziellen Angaben zufolge fiel dort die Zahl der Brände durch Zigaretten von 334.000 im Jahr 1980 auf 115.000 im Jahr 2008.