Kampf gegen Falschgeld Mit diesen Scheinen macht die EZB den Fälschern das Leben schwer

Die neuen Sicherheitsmerkmale bei Euro-Banknoten erfüllen offenbar ihren Zweck: 2018 wurden weniger gefälschte Scheine aufgefunden. Die neuen 100- und 200-Euro-Noten sollen weniger anfällig sein.
20-Euro-Schein

20-Euro-Schein

Foto: Frank Rumpenhorst/ picture alliance / dpa

Mit neuen Sicherheitsmerkmalen erschwert die Europäische Zentralbank (EZB) die Fälschung von Banknoten. Im vergangenen Jahr sank die Zahl des sichergestellten Euro-Falschgelds in Deutschland und Europa deutlich.

Polizei, Handel und Banken in Europa zogen 563.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr. Das waren knapp 19 Prozent weniger als im Jahr 2017, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mit. Der rechnerische Schaden lag bei rund 31,4 Millionen Euro - nach 36 Millionen Euro 2017.

Euro-Banknoten, mit den neuen 100- und 200-Scheinen

Euro-Banknoten, mit den neuen 100- und 200-Scheinen

Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS

In Deutschland verringerte sich die Zahl der falschen Euro-Banknoten der Bundesbank zufolge binnen Jahresfrist um 20 Prozent auf etwas mehr als 58.000 Scheine. "Die Einführung der neuen Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist der Grund dafür", teilte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann mit.

Der Schaden durch falsche Banknoten in der Bundesrepublik verringerte sich von 4,1 Millionen Euro im Jahr 2017 auf rund 3,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

"Falsche 20-Euro-Scheine gibt es deutlich weniger. Auch die Zahl der mit 70 Prozent am häufigsten gefälschten 50-Euro-Banknoten ist merklich zurückgegangen", sagte Beermann.

Porträtfenster und Smaragdzahl als Hürde für Fälscher

Anfang April 2017 war der runderneuerte 50-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgegeben worden, den überarbeiteten 20-Euro-Schein gibt es bereits seit Ende November 2015.

Als Hürden für Fälscher gelten vor allem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl. Ende Mai 2019 wollen die Notenbanken den 100-Euro- und den 200-Euro-Schein mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgeben.

Die Bundesbank empfiehlt, Banknoten nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" zu prüfen. Verbraucher sollten nicht nur auf den Gesamteindruck schauen, sondern gezielt auf bestimmte Sicherheitsmerkmale achten:

  • Auf der Vorderseite der Geldscheine sind zum Beispiel Teile des Druckbildes zu fühlen.
  • Die Hologramm-Elemente verändern sich beim Kippen der Scheine.
  • Das Wasserzeichen ist nur in der Durchsicht zu erkennen.
  • Hält man den Schein gegen das Licht, wird das Porträtfenster durchsichtig und zeigt ein Porträt der Europa.
  • Die Smaragdzahl ändert ihre Farbe beim Kippen und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.

Der neue 100-Euro-Schein von vorne

Um es Fälschern noch schwerer zu machen, gibt es für die großen Scheine bald ein weiteres Sicherheitsmerkmal: das "Satelliten-Hologramm". In diesem bewegen sich beim Neigen des Scheins um die Zahl "100" beziehungsweise "200" kleine Euro-Symbole.

Der neue 100-Euro-Schein von hinten

Üblicherweise tauchen sehr bald nach der Einführung neuer Scheine erste Farbkopien auf, etwa ein halbes Jahr später dann die ersten Druckfälschungen, heißt es.

Gemessen an der Gesamtmenge der im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten - aktuell sind es EZB-Angaben zufolge mehr als 22 Milliarden Stück - ist der Falschgeld-Anteil äußerst gering. In Deutschland entfielen im vergangenen Jahr der Bundesbank zufolge rein rechnerisch sieben gefälschte Scheine auf 10.000 Einwohner.

Die Zahl falscher Münzen war der Bundesbank zufolge 2018 fast unverändert. So wurden 33.000 falsche Münzen sichergestellt, im Vorjahr waren es mit 32.500 fast genauso viele. Den allergrößten Anteil hatten die größten Zwei-Euro-Münzen, nämlich 84 Prozent.

brt/dpa/AFP/Reuters
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