

Mindestens einmal pro Woche Fisch essen - so lautet eine bekannte Ernährungsregel. Würden die alle Menschen beherzigen, gäbe es bald keinen Fisch mehr. Schon heute sind die weltweiten Fischgründe stark belastet, mehr als 60 Prozent sind laut der Uno-Ernährungsorganisation FAO bis an ihre Grenze genutzt.
Welchen Fisch kann man überhaupt noch essen, ohne weiter zu seiner Ausrottung beizutragen? Mit einem Einkaufsratgeber will Greenpeace Verbrauchern helfen, nur Fischsorten zu essen, die auf unbedenkliche Weise gezüchtet wurden und denen keine Überfischung droht. Der Fischratgeber wird am heutigen Mittwoch als Buch und als App veröffentlicht. (Online ist er hier zu finden)
Auf ihren Lieblingsfisch müssten die Deutschen wohl ganz verzichten: Den sogenannten Alaska-Seelachs, der in vielen Fischstäbchen und Schlemmerfilets steckt, hat die Umweltorganisation als "rot" eingestuft.
Zwar sind nur bestimmte Bestände des Pazifischen Pollacks, eigentlich ein Dorsch und kein Lachs, überfischt. Allerdings werde er mit Schleppnetzen gefangen, die etwa Korallenriffe und andere sensible Ökosysteme beschädigen.
Deswegen soll man den Dorschfisch aus dem Nordpazifik gar nicht essen. Dasselbe gilt für Aal, Makrele und Rotbarsch.
Andere Fische kann man nur unter bestimmten Umständen ohne Bedenken essen. "Ausschlaggebend ist, wo und wie der Fisch gefangen oder gezüchtet wurde", sagt Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace. Sich einige Fischarten zu merken, das reiche also nicht aus. Auch auf Fanggebiete und -methoden müssten die Verbraucher achten.
Die Informationen, die der Verbraucher abgleichen muss, sind häufig auf die Unterseite der Verpackung gedruckt.
Auf ein Gütesiegel sollten sich Verbraucher laut Greenpeace nicht verlassen. Es gebe zwar viele Gütesiegel, jedoch könne keines uneingeschränkt empfohlen werden. Mit gutem Gewissen kann man seinen Alaska-Seelachs also auch dann nicht mehr essen.
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Amerikanischer Hummer: Der Hummer ist bedroht. Wenn er in einigen Gebieten im Nordatlantik gefangen wurde, ist der Verzehr aber ohne besonders schlechtes Gewissen möglich.
Gepunkteter Seebarsch: Wenn der Fisch aus Australien, Großbritannien oder Polen kommt, kann man ihn kaufen. In anderen Regionen sind die Bestände zu stark gefährdet.
Dorade: Auch die Dorade ist in weiten Bereichen gefährdet. Ausnahmen sind einzelne Regionen im Mittelmeer, und Fische aus Aquakulturen in Griechenland und Kroatien.
Europäischer Aal: Kommt aus Aquakulturen und aus freier Wildbahn. In beiden Fällen rät Greenpeace vom Kauf ab.
Alaska-Seelachs: Die Art ist stark überfischt. Greenpeace rät grundsätzlich vom Kauf ab.
Afrikanischer Wels: Bei Welsen aus Aquakulturen ist der Kauf in Ordnung. Bei den Herkunftsländern Brasilien, Deutschland, Niederlande, Thailand, Ungarn, Vietnam und Niger sollte man Abstand nehmen.
Ostsee-Heringe: Heringe kann man verzehren, es sei denn, sie kommen auf dem Nordatlantik.
Flussbarsche: Auch auf den Flussbarsch sollte man dem Ratgeber zufolge besser verzichten.
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