Folge des Ukrainekriegs Auch Metro rationiert Lebensmittel

Metro-Markt in Berlin: Vereinzelt eingeschränkte Verfügbarkeit
Foto: DPAIm Bereich Speiseöle beobachte man »derzeit eine hohe Nachfrage«, heißt es von Metro. Daher könne es derzeit in einzelnen Märkten »kurzfristig und vereinzelt zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit« kommen. Um möglichst viele Kunden zu versorgen habe man »vorübergehend eine maximale Abgabemenge auf einzelne Produkte festgelegt«.
Um welche Produkte es sich handelt und wie hoch die maximal ausgegebene Menge ist, teilte das Unternehmen auf Anfrage zunächst nicht mit. Metro verkauft nicht an private Verbraucher, sondern richtet sich ausschließlich an Gewerbetreibende. Viele Abnehmer sind Gastronomen. Diese benötigten »eine zuverlässige Versorgung mit Waren, um ihr Geschäft betreiben zu können.«
Am Wochenende hatten Berichte über eine Rationierung von Speiseölen beim Discounter Aldi infolge des Ukrainekrieges für Aufsehen gesorgt. Der Abverkauf einiger Warengruppen, unter anderem bei Speiseölen, schwanke derzeit sehr stark von Tag zu Tag, so das Unternehmen. »Dadurch kann es sein, dass einzelne Artikel kurzzeitig vergriffen sind.« Man bitte die Kunden, nur in haushaltsüblichen Mengen Ware einzukaufen. »Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken.«
Appell an die Verbraucher
Am Dienstag rief Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels die Verbraucher auf, trotz Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl wegen des Ukrainekrieges auf Hamsterkäufe zu verzichten. »Wie bereits zu Beginn der Coronakrise« sollten sich die Kunden »untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen«, sagte Verbandssprecher Christian Böttcher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Noch lägen dem Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende Unterversorgung vor, betonte Böttcher. Allerdings sei die Ukraine gerade für Deutschland ein wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl: »Das Land steht für 51 Prozent der auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehenden Menge und gehört für Deutschland zu den wichtigsten Importländern.«
»Wenn durch den russischen Überfall auf die Ukraine ein so wichtiger Rohstofflieferant ausfällt, kann das sicher nicht lange ohne Auswirkungen auf die Märkte bleiben«, sagte Böttcher. »Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass sich die allgemeine Teuerung bei Nahrungsmitteln erst einmal fortsetzt«. Längerfristige Prognosen seien aber wegen der Turbulenzen auf den Märkten derzeit nicht möglich.