Sollte Deutschland das Gas ausgehen, könnte es im Winter ungemütlich werden. Deshalb wird jetzt zum kollektiven Strom- und Gassparen aufgerufen. Und dabei kann jeder Haushalt helfen – über den eigenen Stromverbrauch. Immerhin produzierte das Land im vergangenen Jahr etwa 15 Prozent seines Stroms über Erdgas. Aber was heißt das jetzt? Soll ich nur noch kalt duschen? Oder den Backofen nicht mehr benutzen?
Wichtig ist: Genaue Berechnungen sind schwierig, weil zu viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Was Sie hier sehen, ist also ein Überblick mit ungefähren Richtwerten.
Gerade im Badezimmer lässt sich Strom sparen. Beim Duschen gibt es gleich drei Möglichkeiten. Einmal über die Temperatur: Wer zum Beispiel mit einer Wassertemperatur von 37 Grad duscht, spart rund zehn Prozent Energie im Vergleich zu einem Duschvorgang mit 40 Grad. Noch effektiver lässt sich über die Wassermenge sparen, zum Beispiel mit einer Sparbrause, die deutlich weniger Wasser hindurchlässt als eine normale. Hier lässt sich sogar bis zu 50 Prozent Strom einsparen, weil deutlich weniger Wasser erhitzt werden muss. Und natürlich gilt: je kürzer, desto besser.
Wer einen Durchlauferhitzer hat, kann auch etwas tun: Es reicht laut Experten völlig aus, eine Temperatur zwischen 38 und 40 Grad einzustellen. Vorsicht: Bei Warmwasserspeichern muss die Temperatur höher liegen, wegen der Legionellengefahr.
Schauen wir in die Küche: Auch hier gibt es viele Ansatzpunkte, zum Beispiel bei Herd und Ofen. Wer Wassermengen bis ca. 1,5 Liter im Wasserkocher zum Kochen bringt, spart im Vergleich zum Erhitzen im Kochtopf etwa 30 Prozent Energie. Und der Backofen? Der muss in den meisten Fällen nicht vorgeheizt werden, das spart bis zu 20 Prozent. Ein Backvorgang mit Umluft verbraucht zudem im Vergleich zu Ober- und Unterhitze etwa 15 Prozent weniger Energie.
Der Kühlschrank ist ein echter Stromfresser, aber nun einmal nötig. Trotzdem gibt es auch hier Möglichkeiten. Jedes Grad, um das man den Kühlschrank wärmer einstellt, spart etwa sechs Prozent Stromverbrauch. Und sieben Grad sind hier vollkommen ausreichend.
Zuletzt noch ein Blick ins Wohnzimmer. Geräte, die im Standby laufen können, sollten hier – wie auch in der ganzen Wohnung - vom Netz getrennt werden. Damit können etwa acht Prozent Stromverbrauch gespart werden. Und auch eine Umstellung von Glüh- und Halogenbirnen auf sparsame LED-Leuchtmittel lohnt sich richtig: Denn diese verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom.
So kann jeder Haushalt mit einfachen Mitteln etwas tun – damit wir mit größeren Gasvorräten in den Winter gehen, aber auch um die explodierenden Preise etwas auszugleichen. Denn mit einem geringeren Stromverbrauch lässt sich natürlich auch eine Menge Geld sparen.