Gasmarkt Anbieter starten mit Preisrutsch in die Heizsaison

Heizungsthermostat: Im Oktober und November sind Preissenkungen bei 305 Versorgern geplant
Foto: Joerg Sarbach/ APMünchen - Draußen sinken die Temperaturen stetig, zu Hause aber können Verbraucher derzeit bedenkenlos heizen - ohne befürchten zu müssen, dass sie bei Erhalt der Rechnung der kalte Schock trifft. Nach einer Marktanalyse des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de wird Gas in den kommenden Wochen bei fast der Hälfte der örtlichen Grundversorgungs-Unternehmen um bis zu 24 Prozent billiger als im Vorjahr.
Nachdem bereits 32 Unternehmen im September ihre Tarife vergünstigt hatten, planen im Oktober und November weitere 305 Gasversorger, ihre Preise um durchschnittlich 8,2 Prozent zu senken, wie Thorsten Bohg von toptarif.de sagte. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas werde damit zu Beginn der Heizperiode um 197 Euro entlastet. Einige Anbieter, wie beispielsweise der größte deutsche Gasversorger E.on , böten wegen günstiger Beschaffungskosten sogar zusätzliche Sonderrabatte an, die meist aber bis zum Jahresende befristet sind.
Nach Angaben des Verbraucherportals Check24 wird der Gaspreis im Oktober in den 50 größten deutschen Städten um knapp 20 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Damit würde der Durchschnittshaushalt um mehr als 335 Euro pro Jahr entlastet.
Steigende Kosten zum Jahreswechsel
Spätestens zum Jahreswechsel müssen viele Haushalte allerdings wieder mit flächendeckenden Preisanstiegen rechnen, weil sich der für den Gaspreis maßgebliche Ölpreis seit dem Frühjahr wieder stark verteuert hat. 15 Versorger kündigen bereits Erhöhungen an - in der Spitze um mehr als 31 Prozent, im Durchschnitt um 6,4 Prozent.
Während die Heizkosten momentan noch deutlich fallen, liegen die Strompreise laut toptarif.de um rund 7,3 Prozent über den Vorjahreswerten. Flächendeckende Preissenkungen zum Jahreswechsel seien in diesem Bereich mehr als fraglich, sagte Bohg. Zwar seien die Einkaufspreise der Versorger an der Leipziger Strombörse EEX seit Mitte 2008 erheblich gesunken. Dem stünden aber zahlreiche Verteuerungen bei den Netzdurchleitungsgebühren gegenüber, die 2010 an die Verbraucher weitergereicht würden.