Milder Winter Gaspreis sinkt unter 50 Euro pro Megawattstunde

Die Temperaturen sind hoch, die Verbraucher sparen Energie. Dadurch ist Gas derzeit im Großhandel so günstig wie seit Sommer 2021 nicht mehr.
Rohrleitungen des Gasspeichers der Stadtwerke Kiel

Rohrleitungen des Gasspeichers der Stadtwerke Kiel

Foto: Axel Heimken / dpa

Der Preis für europäisches Erdgas geht weiter zurück. Am Freitag fiel der Preis für den richtungsweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat erstmals seit gut eineinhalb Jahren unter die Marke von 50 Euro je Megawattstunde. Am Nachmittag lag er knapp über 49 Euro, das ist der tiefste Stand seit August 2021.

Bereits ab dem Herbst 2021 waren die Erdgaspreise spürbar gestiegen, der russische Überfall auf die Ukraine führte zu weiteren drastischen Verteuerungen. In der Spitze wurden Preise von 345 Euro gezahlt. Bis zum Frühjahr 2021 hatte Erdgas jahrelang um die 20 Euro gekostet. Die einst hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte zu einer Energiekrise geführt.

Der aktuelle Preisrückgang vollzieht sich bereits seit vergangenem Sommer. Er geht vor allem auf gut gefüllte Erdgasspeicher, hohe Importe auch von Flüssiggas und eine wetterbedingt niedrigere Nachfrage zurück. Sowohl der Herbst als auch der Winter waren vergleichsweise warm. Hinzu kommen Einsparungen von Privathaushalten, aber vor allem auch in der Industrie, die aus Kostengründen weniger herstellt.

Zuletzt waren die Gasspeicher in Deutschland noch zu 71 Prozent gefüllt – deutlich mehr als im Schnitt der Jahre 2016 bis 2020, der Mitte Februar bei 54 Prozent lag. Vor einem Jahr waren die deutschen Gasspeicher sogar nur zu 31 Prozent gefüllt. Selbst wenn Privathaushalte und Industrie ihren Verbrauch wieder auf das Niveau vor der Energiekrise erhöhen würden, wären die Gasspeicher zum Ende des Winters voraussichtlich noch zu rund der Hälfte gefüllt.

fdi/dpa
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