Gender Pay Gap Frauen verdienen fast ein Fünftel weniger als Männer

DGB-Kundgebung im März 2001: Unverändert hohe Verdienstlücke
Foto: Stefan Boness / imago images / IPONFrauen haben in Deutschland auch im Jahr 2021 im Durchschnitt deutlich weniger verdient als Männer. Die Einkommenslücke, der sogenannte Gender Pay Gap, blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 18 Prozent unverändert. Das hat das Statistische Bundesamt berechnet.
Frauen erhielten nach Angaben der Wiesbadener Behörde durchschnittlich 19,12 Euro brutto pro Stunde – das sind 4,08 Euro weniger als Männer (23,20 Euro). Im Jahr 2020 hatte die Differenz noch 4,16 Euro betragen.
Starke Angleichung seit 2006
Über die vergangenen 15 Jahre hinweg ging der geschlechterspezifische Verdienstabstand in Deutschland zurück, wie das Bundesamt anlässlich des »Equal Pay Day« am 7. März, dem internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, mitteilte. Im Jahr 2006 verdienten Frauen in Deutschland demnach im Schnitt noch 23 Prozent weniger als Männer.
In Ostdeutschland fiel der unbereinigte Gender Pay Gap mit sechs Prozent deutlich geringer aus als in Westdeutschland (19 Prozent) und liegt seit 2006 auf demselben Niveau.
Teilzeitstellen und Minijobs
Der Großteil (71 Prozent) des Verdienstunterschieds zwischen den Geschlechtern hat nach Angaben der Statistiker und Statistikerinnen strukturelle Gründe: Frauen arbeiten zum Beispiel häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen schlechter bezahlt wird und in denen sie seltener Führungspositionen erreichen. Außerdem haben Frauen häufiger als Männer Teilzeitstellen oder Minijobs.
Doch selbst bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation bekommen Frauen pro Stunde sechs Prozent weniger Geld als ihre Kollegen, wie Berechnungen des Bundesamtes anhand von Zahlen für das Jahr 2018 zeigen.