Hermes, DPD und Co. Erster Paketshop für mehrere Kurierdienste in Hamburg eröffnet

Die Fahrzeuge von Kurierdiensten verstopfen innerstädtische Straßen. Der bundesweit erste Multi-Label-Paketshop soll in Hamburg nun Entlastung bringen.
Paketshop für mehrere Anbieter von Kurier-Dienstleistungen in Hamburg

Paketshop für mehrere Anbieter von Kurier-Dienstleistungen in Hamburg

Foto: Eckart Gienke/ dpa

Egal ob Hermes, DPD oder UPS: In einem Einkaufszentrum in Hamburg-Bergedorf können die Kunden Pakete von mehreren Dienstleistungsunternehmen abholen oder abgeben. Der bundesweit erste Paketshop für mehrere konkurrierende Anbieter von Kurier-Dienstleistungen hat nach einer einjährigen Pilotphase offiziell eröffnet.

In dem Laden können die Kunden Pakete der Unternehmen DPD, GLS, Hermes und UPS abholen oder aufgeben, teilte der Center-Betreiber Deutsche Immobilien (DI) Gruppe mit. Laut Center-Manager Lutz Müller wurde die Post-Tochtergesellschaft DHL ebenfalls angesprochen, zunächst ist sie aber noch nicht dabei.

Mit dem sogenannten Multi-Label-Paketshop sollen die Kunden einen leichteren Anlaufpunkt erhalten. Während der Pilotphase habe sich die Kundenfrequenz von zunächst 230 auf 1500 Pakete monatlich gesteigert. Die Kapazität sei noch um einiges größer.

Mit dem Projekt sollen Kurierfahrten mit ihren Auswirkungen auf die Verkehrslage in den Städten reduziert werden. Die Initiatoren erhoffen sich davon ebenfalls, die Schadstoffbilanz zu verbessern.

Verkehrsprobleme, Fahrermangel, fehlende Logistikflächen

Die "letzte Meile", die Auslieferung an den Kunden, gehört zu den großen logistischen Herausforderungen für Onlinehändler und Dienstleister. Die pünktliche Belieferung nach Hause ist in Großstädten mit ihren Verkehrsproblemen immer schwieriger geworden. Zudem mangelt es in der Branche an Fahrern, speziell in Spitzenzeiten wie zu Weihachten. In den Innenstädten fehlt es an Logistikflächen, um größere Mengen zu lagern.

Es gibt bereits verschiedene Versuche und Konzepte zur Auslieferung an den Kunden. Gängig ist der Gebrauch von Kiosken oder kleinen Einzelhandelsgeschäften als Depots, die auch von Kunden genutzt werden können. Andere Versuche sind automatisierte Packstationen, die meist nur einem Anbieter gehören. Der Anbieter Parcellock bietet individuelle Paketkästen an, die mit dem Smartphone gesteuert werden.

Ein weiterer sichtbarer Trend ist zudem die Elektrifizierung von Lieferfahrzeugen, um zumindest die Belastung der Luft und durch Lärm zu verringern.

cop/dpa
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