Prognose für 2019 Heizkosten steigen um bis zu sechs Prozent

Heizöllieferung in Brandenburg
Foto: Patrick Pleul/ picture alliance / Patrick PleulWer eine Gasheizung hat, muss 2019 mit höheren Ausgaben rechnen. Für die rund 40 Millionen betroffenen Haushalte können die Heizkosten, abhängig von der Effizienz des Kessels und der Isolation des Gebäudes, um bis zu fünf Prozent steigen. Bezieher von Fernwärme müssen gar mit einem Kostenschub von bis zu sechs Prozent rechnen.
Das geht aus dem sogenannten Heizspiegel hervor, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online, der Deutsche Mieterbund und der Verband Kommunaler Unternehmen im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt haben. Die Analyse, für die mehr als 100.000 Datensätze zum Energieverbrauch verschiedener Haushalte ausgewertet wurden, liegt dem SPIEGEL vor. Die wichtigsten Aussagen:
- Ein Grund für das Preisplus ist die im Vergleich zum Vorjahr etwas kältere Witterung.
- Ein zweiter wichtiger Faktor ist die Entwicklung der Rohstoffpreise.
- Die Erdgaspreise dürften 2019 im Mittel um 3,5 Prozent zulegen.
- Heizöl ist im Vergleich zum Vorjahr aber etwas günstiger geworden - wodurch die Heizkosten in Haushalten, die diesen Energieträger nutzen, in etwa stabil bleiben dürften.
Mit diesem interaktiven Tool können Sie herausfinden, ob Ihre Heizkosten angemessen sind:
Die Heizkosten der Deutschen unterscheiden sich teilweise stark. Während Verbraucher, die mit Erdgas heizen, in einer gut gedämmten 70-Quadratmeter-Wohnung nur etwa 470 Euro pro Jahr zahlen, sind es in einer schlecht isolierten Wohnung gleicher Größe bis zu 980 Euro.
"Wenn es um Heizkosten geht, schauen viele nur auf die Entwicklung der Energiepreise und auf das Wetter", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. "Dabei ist der Sanierungsstand eines Hauses der entscheidende Faktor für Heizkosten und den Klimaschutz."
Dementsprechend fällt auch die Klimabilanz einer Wohnung aus. In einer 70-Quadratmeter-Wohnung eines energetisch gut sanierten Mehrfamilienhauses mit Erdgasheizung entstehen pro Jahr etwa 1,5 Tonnen klimaschädliches CO2 durchs Heizen. In einem energetisch schlechteren Gebäude sind es 3,8 Tonnen. Um diesen CO2-Unterschied zu kompensieren, müssten rund 200 Bäume gepflanzt werden.
Verbraucher können schon durch kleine Verhaltensänderungen Ihre Ausgaben und ihren CO2-Verbrauch spürbar reduzieren. Hier ein paar Tipps: