Homeoffice Steuerzahlerbund begrüßt Fünf-Euro-Pauschale

Steuererklärung: Fünf Euro pro Tag
Foto: A3528 Armin Weigel/ dpaDer Bund der Steuerzahler begrüßt die Idee, Beschäftigte im Homeoffice bei der Steuer zu entlasten. »Arbeitnehmer, die zu Hause arbeiten und deshalb auf private Ressourcen zurückgreifen, müssen dafür einen steuerlichen Ausgleich erhalten«, sagte Präsident Reiner Holznagel. Man habe sich von Anfang an für eine Werbungskostenpauschale von monatlich 100 Euro ausgesprochen. »Die fünf Euro am Tag sind also ein entsprechend guter Ansatz«, sagte Holznagel als Reaktion auf einen Bericht der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.
In dem Bericht heißt es, Finanzpolitiker der Koalition hätten sich auf eine Steuerpauschale von fünf Euro pro Tag, höchstens jedoch 600 Euro pro Jahr, verständigt. »Die Homeoffice-Pauschale ist die flexible Antwort auf die verkrustete Rechtsprechung zum häuslichen Arbeitszimmer – unbürokratisch und leicht nachvollziehbar«, zitiert die Zeitung den CSU-Finanzpolitiker Sebastian Brehm. Allerdings gebe es noch keine Einigung. Man befinde sich innerhalb der Unionsfraktion und mit dem Koalitionspartner SPD in der Abstimmung.
Unklar ist demnach auch noch, ob die Pauschale zusätzlich zum sogenannten Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 Euro gewährt werden soll. Der Betrag wird bei der Steuerberechnung pauschal vom Einkommen abgezogen für Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Beruf entstehen, etwa Fahrtkosten zur Arbeit, Arbeitskleidung oder Weiterbildungen – sogenannte Werbungskosten. Damit sinkt die Steuerlast. Wer besonders hohe Werbungskosten im Jahr hat, sodass der Pauschbetrag überschritten wird, etwa durch einen weiten Arbeitsweg, muss dies geltend machen.
Wenn die Homeoffice-Pauschale jedoch wie andere Werbungskosten der Arbeitnehmer behandelt wird, hieße das, dass nur diejenigen profitieren, die auf mehr als 1000 Euro Werbungskosten kommen. Das Bundesfinanzministerium spricht sich für Letzteres aus: »Würde die Homeoffice-Pauschale unabhängig, also zusätzlich zum Werbungskosten-Pauschbetrag gewährt, wäre dies eine übermäßige (und damit verfassungsmäßig zweifelhafte) Begünstigung«, zitiert die »FAZ« aus einem aktualisierten Konzept des Ministeriums.
Mit der Homeoffice-Pauschale greift die Koalition eine Initiative der Länder Hessen und Bayern auf: »Der hessische und bayerische Vorschlag ist ein unbürokatischer Ansatz, um die zusätzlichen Kosten für das Homeoffice geltend zu machen«, sagte der CDU-Finanzpolitiker Fritz Güntzler der Zeitung. »Die Regeln für die Anerkennung eines Arbeitsplatzes sind derzeit sehr restriktiv.« Er habe sich lange für eine Lösung im Sinne der Arbeitnehmer eingesetzt. »Im Jahressteuergesetz 2020 könnte dieser Vorschlag nun zügig umgesetzt werden.«