Immobilienpreise Jetzt wird's auch in Kleinstädten teuer

In deutschen Großstädten steigen die Preise für Wohnungen und Häuser schon seit Jahren stark. Jetzt erreicht dieser Trend auch Deutschlands Kleinstädte.
Modernes Einfamilienhaus

Modernes Einfamilienhaus

Foto: imago/Westend61

Immobilienbesitzer wird es freuen, Kaufinteressenten eher nicht: 5900 Euro kann derzeit ein Hauseigentümer im Durchschnitt in München für einen Quadratmeter einer neuen Eigentumswohnung verlangen. Das sind Preise, die sich viele noch vor wenigen Jahren kaum vorstellen konnten.

Der Preisanstieg für Wohneigentum hält auch in diesem Jahr an - das zeigt eine neue Studie des Immobilienverbands IVD. Im Durchschnitt sind die Preise für Eigentumswohnungen mit mittlerem Wohnwert um gut sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Bei Wohnungen mit gutem Wohnwert war die Preissteigerung gar noch höher. Häuser und Wohnungen werden gekauft, egal was es kostet.

Diese Entwicklung, die seit der Finanzkrise in deutschen Großstädten zu beobachten ist, kommt nun auch in kleineren Städten an. Zwar liegen hier die Quadratmeterpreise noch deutlich unter dem Niveau der Großstädte, doch die Preise ziehen hier stärker an: In kleineren Städten mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern sind die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr um rund sieben Prozent gestiegen.

Eine ähnliche Entwicklung ist bei den Preisen für Einfamilienhäusern zu beobachten. Günstige Finanzierungsbedingungen und niedrige Zinsen heizen die Nachfrage nach Einfamilienhäusern jetzt auch in Deutschlands Kleinstädten an, so die Autoren der Studie.

Den stärksten Preisanstieg verzeichnete im vergangenen Jahr aber Frankfurt am Main. Dort verteuerten sich Eigentumswohnungen um fast 19 Prozent. Zwar wird in der Bankenstadt viel gebaut, doch die große Nachfrage nach Wohnraum kann nicht bedient werden, so der IVD. Dieser Preisanstieg dürfte sich in der Zukunft fortsetzen. Denn wegen des Brexit erwarten Immobilienexperten einen Preisboom in Frankfurt. Tausende Investmentbanker könnten nach Frankfurt ziehen.

Wer trotz der hohen Preise Wohneigentum erwerben möchte, dem bieten Reihenhäuser eine günstige Alternative. Mit einem Durchschnittspreis von rund 300.000 Euro zahlt der Käufer für ein Reihenhaus in Großstädten ein Viertel weniger als für ein vergleichbares Einfamilienhaus.

Das beste Image hat das Reihenhaus nicht. Doch in Deutschland ist Wohnraum knapp - vor allem Familien mit kleinen Kindern oder Paare, die eine Familie planen, kaufen deshalb diese Häuser, die oft am Stadtrand liegen. Die größere Nachfrage treibt die Preise für Reihenhäuser nach oben - auch in Kleinstädten. Dort lag der Preisanstieg bei rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.

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