Folge der Coronapandemie Jeder Vierte bleibt im Homeoffice

Nach der Coronapandemie wird nach Einschätzung des Ifo-Instituts jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland weiter im Heimbüro arbeiten. Der Homeoffice-Anteil stabilisiert sich nach Berechnungen der Münchner Ökonomen bei 25 Prozent der Beschäftigten. »Das dürfte auch der neue langfristige Wert werden«, sagte am Freitag Oliver Falck, der Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Seit dem Frühjahr sind Arbeitgeber nicht mehr verpflichtet, ihren Belegschaften die Arbeit daheim zu erlauben, der Heimbüro-Anteil ist laut Ifo seither jedoch im Wesentlichen unverändert. Vor der Pandemie arbeiteten demnach weniger als 15 Prozent der Erwerbstätigen manchmal oder häufig im Homeoffice. Die Daten aus Deutschland ähneln Beobachtungen aus den USA, dort lag die Heimarbeitsquote zuletzt bei rund 30 Prozent der Arbeitstage.
Viele Berufe sind außen vor
Der Durchschnittswert von einem Viertel überdeckt allerdings große Variationen zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen und Berufen. Besonders häufig arbeiten demnach Unternehmensberater aus den eigenen vier Wänden (72,5 Prozent). Bei IT-Dienstleistern sind es 71,7 Prozent, bei Werbern und Marktforschern sind es 60,4 Prozent. In vielen anderen Branchen ist die Arbeit daheim allerdings berufsbedingt kaum oder gar nicht möglich. So arbeiten in Gastronomie und Hotellerie nach den Ifo-Erhebungen nur sehr wenige Menschen zu Hause.
Im Verarbeitenden Gewerbe bieten vor allem die Hersteller von Bekleidung (32,1 Prozent) und die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (26,6 Prozent) Homeoffice an. »Auf der anderen Seite gibt es Berufe, die einfach nicht für das Arbeiten von zu Hause ausgelegt sind«, so Falck. In der Gastronomie ist der Anteil der Beschäftigten zwar gestiegen, blieb im November mit 2,3 Prozent aber niedrig, nach 1,7 Prozent im August. Dabei dürfte es sich überwiegend um – anteilsmäßig in der Branche eher wenig vertretene – Bürojobs im Gastgewerbe handeln. Auch in der Beherbergung (2,4 Prozent) und in der Holzverarbeitung (4,5 Prozent) blieben die Quoten niedrig.
Insgesamt nutzten unter den Dienstleistern 36,1 Prozent der Beschäftigten Homeoffice. Im Großhandel und in der Industrie waren es knapp 16 Prozent. Im Einzelhandel waren es 6,1 und in der Baubranche 5,3 Prozent.