Unnötige Hamsterkäufe "Es ist genug für alle da"
Die Lebensmittelversorgung ist gesichert. Dieser Satz ist für Julia Klöckner in diesen Tagen so etwas wie ein Mantra. Einmal mehr hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft nun versichert, dass niemand Angst haben muss vor einem Engpass.
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft:
"Es ist genug für alle da, und das haben wir uns auch eben angeschaut, hier in dem Logistikzentrum: Jeden Tag kommen Waren, jeden Tag wird die Warenfrequenz auch erhöht, und jeden Tag werden Waren auch ausgeliefert zu den Supermärkten."
Klöckner richtet sich an Menschen, die immer noch in großen Mengen Lebensmittel kaufen, um sie zu Hause horten. Aus Angst, wegen des Coronavirus nicht mehr rausgehen zu können. Oder davor, dass doch bald keine Waren mehr da sind. Ein Blick in die vollen Hallen der Zulieferer zeigt: Das ist völlig unbegründet.
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft:
"Wer eben egoistisch ist, der hamstert, der kauft Waren ein, die er nie und nimmer selbst verbrauchen kann. Viele Lebensmittel wandern vom Vorratsschrank dann in die Tonne, aber für andere Menschen, die normal einkaufen, bleibt dann nichts mehr übrig."
Ein Blick in so manchen Supermarkt zeigt, dass die Appelle bisher nicht überall angekommen sind. Immer wieder gibt es je nach Tageszeit leere Regale. Grundnahrungsmittel wie Brot und Nudeln -ausverkauft. Aber eben nicht, weil es an der Versorgung scheitert, sondern weil manche ein Vielfaches dessen in den Einkaufswagen packen, was sie selbst für mehrere Tage bräuchten.
Das Coronavirus hat das Bild in Supermärkten aber auch auf anderem Weg geprägt - darunter sind durchaus um sinnvolle Maßnahmen.
Griffe an Einkaufswagen werden desinfiziert. Kunden werden gebeten, Abstand zu halten. So wird das Risiko, jemand anders oder sich selbst anzustecken, kleiner. Das gilt besonders für den Kassenbereich, hier gibt es jetzt mancherorts Abstandslinien. Und das ist noch nicht alles.
Herr Grube, Marktleiter Rewe in Potsam:
"Wir werden in der nächsten Woche noch an der Kasse Plexiglas-Scheiben einsetzen, so dass der unmittelbare Kontakt Kunde-Kassiererin weiter eingeschränkt wird. Denn wir wissen ja, die Tröpfchen-Infektion ist da ziemlich schnell und da wollen wir etwas tun, um unsere Mitarbeiter und Kunden besser zu schützen."
Die bisherigen Maßnahmen funktionieren offenbar – weil die meisten Menschen mitmachen. Und wenn jetzt alle so einkaufen würden als existiere das Coronavirus nicht – dann gäbe es bei anderen eine Sorge weniger, nämlich die, ob für sie selbst noch eine Packung Nudeln im Regal liegt.