Schlechte Ernte Kartoffelpreise könnten um bis zu 30 Prozent steigen

Deutschlands Kartoffelbauern haben in diesem Jahr deutlich weniger Ernte eingefahren. Infolgedessen drohen Deutschlands Verbrauchern bei den Kartoffelpreisen laut der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) Steigerungen von bis zu 30 Prozent. "Wir erwarten eine der kleinsten Kartoffelernten, die wir jemals in Deutschland hatten", sagte Martin Umhau von der DLG der Nachrichtenagentur dpa.
Der Agrarverband verweist auf Prognosen, wonach die deutsche Kartoffelernte dieses Jahr wegen der Dürre zwischen 8,5 Millionen und 10 Millionen Tonnen betragen könnte - im Vorjahr hatte sie noch bei 11,7 Millionen Tonnen gelegen.
Die Kartoffel gehört weltweit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Größter Produzent ist China mit einer jährlichen Ernte von rund 100 Millionen Tonnen. Gefolgt von Indien, Russland, der Ukraine und den USA. Deutschland kommt erst auf Platz sechs.
Der Preis für Kartoffeln ist in den vergangenen zehn Jahren mit einer Steigerung von 5,2 Prozent bis 2017 relativ konstant geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Kartoffelpreis 2017 um 5,9 Prozent.
Deutsche kaufen mehr verarbeitete Kartoffelprodukte
Der deutsche Verbrauch lag 2016/2017 laut Bundesagrarministerium bei 58 Kilogramm je Einwohner. Der Trend gehe schon seit Jahren weg von der Speisekartoffel hin zu verarbeiteten Produkten wie Kroketten oder Puffern, sagte DLG-Funktionär Umhau.
Auf dem niedersächsischen Rittergut Bockerode nahe Hannover beginnt am Mittwoch die zweitägige Messe PotatoEurope. Zentrales Thema von Europas größter Kartoffelfachmesse sind die Dürrefolgen. Knapp 240 Aussteller aus 14 Ländern werden zudem über Züchtung, Düngung, Verarbeitung, Produktionstechnik, Pflanzenschutz und Handel informieren. Auch tonnenschwere Erntegeräte werden vorgeführt. Der Veranstalter DLG erwartet rund 10.000 Besucher.
Im Video: Iss richtig - Kartoffeln