Foodwatch-Studie Werberegeln für Kinder-Lebensmittel sind nutzlos
Frühstücksflocken, Chips und Kekse: Die meisten Produkte, für die Hersteller bei Kindern Werbung machen, sind ungesund. Das ergab eine neue Studie von Foodwatch.
Frühstücksflocken für Kinder (Archivbild): Streit über den Zuckergehalt
Foto: Stephanie Pilick/ dpaIn Deutschland werden trotz einer Selbstverpflichtung der Industrie fast ausschließlich ungesunde Nahrungsmittel für Kinder beworben. Zu diesem Schluss kommt die Verbraucherorganisation Foodwatch in einer neuen Studie. Untersucht wurden 281 Produkte. 90 Prozent davon waren nach den Definitionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine ausgewogenen Kinderlebensmittel.
Bereits im Jahr 2007 hatten zahlreiche Lebensmittelhersteller als Teil einer EU-Initiative zugesichert, Regeln für an Kinder unter zwölf Jahren gerichtetes Marketing einzuhalten. Foodwatch zufolge sind diese aber zu lax. So erlaube die Selbstbeschränkung bei Kinder-Frühstücksflocken einen Zuckergehalt von bis zu 30 Prozent, die WHO halte hingegen maximal 15 Prozent für vertretbar.
Den Regeln der Hersteller zufolge sei auch Werbung für Chips mit hohem Fett- und Salzgehalt zulässig, kritisierte Foodwatch. Große Unternehmen wie Dr. Oetker, Haribo, Bahlsen, Ehrmann oder Hipp hätten zudem nicht einmal die Selbstverpflichtung unterschrieben.
"Rein freiwillige Maßnahmen der Lebensmittelindustrie reichen ganz offenbar nicht aus", heißt es in einer Mitteilung von Foodwatch. Die Organisation fordert zusammen mit der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der Deutschen Diabetes Gesellschaft und der Deutschen Diabetes-Hilfe eine gesetzliche Regelung. Unter anderem müsse die Altersgrenze von zwölf auf 16 Jahre heraufgesetzt werden.
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