Krankenversicherung Höhere Zusatzbeiträge treffen 21 Millionen Versicherte

Versicherungskarten (Symbolbild): großer Finanzbedarf
Foto: Inderlied / imago images / Kirchner-MediaDie deutschen Krankenkassen stehen vor einem Milliardendefizit. Rund 21 Millionen Versicherte in Deutschland bekommen das seit Jahresbeginn über höhere Zusatzbeiträge zu spüren, zeigt eine neue Auswertung des Portals Check24. Demnach haben 19 der 97 gesetzlichen Kassen in Deutschland ihre Zusatzbeiträge erhöht. 67 Kassen haben ihre Zusatzbeiträge konstant gehalten und elf diese gesenkt.
Dass trotzdem mehr als ein Viertel der rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten höhere Zusatzbeiträge zahlen muss, liegt der Auswertung zufolge daran, dass mehrere große Kassen mehr Geld verlangen. Grundlage der Auswertung sind die eigenen Daten des Unternehmens, das alljährlich Millionen Versicherungsverträge in mehreren Sparten von der Auto- bis zur Reiseversicherung vertreibt. Check24 verdient also mit, wenn Kunden einen neuen Vertrag über das Portal abschließen. Nach Angaben des Anbieters sind alle 97 gesetzlichen Kassen auf der Seite vertreten.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) fürchtet in diesem Jahr wegen gestiegener Kosten ein Milliardendefizit. Der Schätzerkreis aus Experten von Bundesgesundheitsministerium, Bundesamt für Soziale Sicherung und GKV-Spitzenverband hatte im Herbst einen zusätzlichen Finanzbedarf von sieben Milliarden Euro prognostiziert.
Für die Versicherten schlagen die höheren Zusatzbeiträge laut Check24 im teuersten Fall mit jährlichen Mehrkosten von 261 Euro zu Buche. Die Bereitschaft zum Wechsel der Kasse sei aber nicht sehr ausgeprägt. In einer repräsentativen Umfrage Anfang Januar sagten drei Viertel, dass sie ihrer Kasse treu bleiben wollen. Befragt wurden die 2081 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Umfrageinstitut Yougov.