Große Koalition Kükenschreddern bleibt erlaubt

Jedes Jahr werden in Deutschland nach Angaben von Tierschützern 50 Millionen männliche Küken getötet. Die Bundesregierung will zunächst an dieser Praxis festhalten.
Männliches Hühnerküken

Männliches Hühnerküken

Foto: Peter Endig/ dpa

Trotz anhaltender Kritik an der Massentötung von männlichen Küken ist die große Koalition gegen ein gesetzliches Verbot. CDU/CSU und SPD stimmten am Abend gegen entsprechende Forderungen der Opposition. "Tierwohl verbessern geht nicht mit der Brechstange und mit Verboten, sondern nur gemeinsam mit den Tierhaltern", sagte der CDU-Abgeordnete Dieter Stier, "sonst verlagern wir die Tierhaltung ins Ausland."

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) setzt auf die Entwicklung eines wissenschaftlichen Verfahrens, bei dem das Geschlecht vor dem Ausbrüten der Eier erkannt wird, so dass männliche Küken erst gar nicht schlüpfen. Damit soll die Kükentötung bereits im kommenden Jahr aufhören.

Der Koalitionspartner SPD unterstützt das Vorhaben, pocht aber darauf, dass es sich dabei lediglich um eine Übergangslösung handelt. In Niedersachsen, das Land mit der meisten Tierhaltung in Deutschland, will die Regierung bis spätestens Ende 2017 die Massentötung beenden.

Tierschützer kämpfen schon lange für ein Verbot des Kükenschredderns. Die Organisation Peta spricht von jährlich bundesweit mehr als 50 Millionen männlichen Küken, die vergast oder lebendig geschreddert würden. Sie seien für die Industrie wertlos, da sie keine Eier legten und auch nicht schnell genug Fleisch ansetzten. Eine Klage gegen die Massentötung war zuletzt aber gescheitert.

brt/dpa
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