Plastik-Recycling Gericht verbietet Öko-Reklame bei Haarshampoo

Ein US-Konzern macht mit der Umweltfreundlichkeit seiner Produkte Werbung. Die Aussagen auf einem Schuppen-Shampoo-Etikett wurden nun nach SPIEGEL-Informationen vom Landgericht Frankfurt verboten.
Shampoo-Flasche von Head & Shoulders

Shampoo-Flasche von Head & Shoulders

Foto: obs/ head & shoulders/ Procter & Gamble"

Die Bühne hätte kaum größer sein können: Ausgerechnet beim Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos 2017 inszenierte sich der Konsumgütergigant Procter & Gamble besonders umweltfreundlich.

Der US-amerikanische Konzern, zu dem Marken wie Ariel, Braun, Lenor oder Pampers gehören, kündigte an, eine Variante seines verbreiteten Anti-Schuppen Shampoos "Head & Shoulders" in einer Sonderedition einzuführen. Die Flaschen sollten ein Zeichen setzen gegen Plastikmüll in den Weltmeeren und zum Teil aus Plastikabfall bestehen, das etwa aus dem Meer an die Strände gespült wurde. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Die damals angekündigte graue Flasche mit dem blauen Deckel ist mittlerweile in Deutschland bei einer Supermarktkette erhältlich - und beschäftigt die Justiz. Das Landgericht Frankfurt hat Procter & Gamble nach SPIEGEL-Informationen verboten, darauf besondere Öko-Reklame zu platzieren.

Konkret geht es um eine Werbeaussage, die auf dem Etikett der Flaschenedition prangt: "Hergestellt mit Plastik, das am Strand gesammelt wurde". Auf der Flaschenrückseite steht: "Diese Flasche war einmal Plastikabfall am Strand." Im Kleingedruckten wird dann erklärt, dass nur 20 Prozent des Plastikmaterials der Flasche am Strand gesammelt worden seien und der Deckel nicht dazu zähle.

Den Antrag stellte der Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft e.V. Er sieht in dem Aufdruck eine Verbrauchertäuschung. Procter & Gamble will prüfen, ob der Konzern gegen den Beschluss Widerspruch einlegt.

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