Statistisches Bundesamt Jeder Fünfte verdient weniger als elf Euro die Stunde

Laut Statistischem Bundesamt wächst die Zahl der Niedriglohnjobs enorm: Bereits rund acht Millionen Menschen verdienen weniger als elf Euro die Stunde.
Im Gastgewerbe liegen 67 Prozent der Jobs unter der Niedriglohnschwelle

Im Gastgewerbe liegen 67 Prozent der Jobs unter der Niedriglohnschwelle

Foto: Angelika Warmuth / dpa

Im Frühjahr 2018 hat in Deutschland gut jeder fünfte Beschäftigte für einen Niedriglohn gearbeitet. Damit wurden rund acht Millionen Jobs unterhalb der Schwelle von 11,05 Euro brutto pro Stunde entlohnt, wie das Statistische Bundesamt berichtete . Das waren fast 400.000 Niedriglohnjobs mehr als vier Jahre zuvor. Im Vergleichsjahr 2014 lag die Niedriglohngrenze noch bei 10 Euro.

Besonders verbreitet sind niedrige Stundenlöhne im Handel und im Gastgewerbe.

  • Im Handel liegen 29 Prozent der Jobs unter der Niedriglohnschwelle,

  • im Gastgewerbe sind es sogar gut zwei Drittel (67 Prozent).

In Hotels und Gaststätten betrug der mittlere Stundenlohn 10 Euro brutto, womit die Branche das Schlusslicht der deutschen Wirtschaft darstellt. Die höchsten mittleren Stundenverdienste gab es mit 27,18 Euro in der Energiewirtschaft.

Nach internationaler Definition beträgt ein Niedriglohn höchstens zwei Drittel des mittleren Verdienstes sämtlicher Arbeitnehmer, wobei Auszubildende bei dieser Analyse ausgeschlossen sind. Der Median-Stundenverdienst betrug im April 2018 nach Angaben des Bundesamts 16,58 Euro. Das bedeutet, dass die Hälfte der Vollzeitarbeitnehmer mehr verdient, die andere Hälfte weniger.

kim/dpa
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