Ethik beim Klamottenkauf Hauptsache viel, Hauptsache billig

Designerinnen der Modekette Zara: Konsequenzen ziehen die Wenigsten
Foto: Xurxo Lobato/ Cover/Getty ImagesJugendliche zwischen 12 und 19 Jahren sind erstaunlich gut über die Probleme bei der Herstellung von Textilien informiert. Ihr Konsumverhalten ändert das jedoch nicht, wie eine neue Studie der Umweltorganisation Greenpeace zeigt. So haben mit 96 Prozent der Befragten nahezu alle davon gehört, dass Arbeiter in der Modeindustrie oft unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Dass Bekleidung mit Chemikalien behandelt wird, ist 83 Prozent bekannt. Und immerhin 74 Prozent haben von negativen Auswirkungen auf die Umwelt gehört. Das berichtet das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Konsequenzen ziehen daraus allerdings die Wenigsten: Nur 13 Prozent der Befragten, also knapp jeder Achte, gab an, beim Kauf auf die Herstellungsbedingungen oder Textilsiegel zu achten. "Gerade junge Konsumenten haben zwar eine Vorstellung davon, wie Kleidung hergestellt wird und welches Elend im Namen der Mode angerichtet wird", sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin bei Greenpeace. "Allerdings blenden sie das aus, wenn es um den konkreten Kauf eines Kleidungsstücks geht." Ein Grund für dieses Verhalten könnte laut der Studie sein, dass Alternativen, nämlich Secondhand-Nutzung, Recycling oder der Kauf von sogenannter Eco-Fashion immer noch mit Vorurteilen behaftet ist.
Im Schnitt kauft jeder Deutsche fünf neue Kleidungsstücke im Monat, Jugendliche eher mehr. Die Hälfte aller Jugendlichen gibt bis zu 40 Euro, die Älteren vermehrt sogar über 50 Euro im Monat für Kleidung aus.