Onlinedating Unfaire Praktiken in Singlebörsen aufgedeckt

Bei mehr als jedem zweiten Dating-Portal werden Fake-Profile eingesetzt, warnen Verbraucherschützer. Mitarbeiter geben sich als attraktive Frauen aus, um Kunden zu verführen.
Foto: Paul Zinken/ dpa

Die Verbraucherzentrale Bayern hat 187 Onlinedating-Portale identifiziert, die laut ihren Geschäftsbedingungen auch Fake-Profile einsetzen. In solchen Fällen flirtet der Nutzer nicht mit echten Menschen, sondern mit Mitarbeitern der Portale - meist ohne dies zu wissen. Insgesamt haben die Verbraucherschützer 316 Portale untersucht, die potenziell fiktive Profile einsetzen könnten.

Kritik übten die Verbraucherschützer vor allem daran, dass ein Großteil dieser Portale den Eindruck vermittelten, Kontakt mit echten potenziellen Partnern herstellen zu können. "Chancen zum Kennenlernen eines potenziellen Partners gibt es bei Fake-Profilen nicht, obwohl mit echten Kontakten geworben wird", sagt Susanne Baumer von der Verbraucherzentrale Bayern.

Auf nur 41 der 187 gesichteten Datingportale findet sich ein Hinweis, dass fiktive Profile im Chat auch als solche gekennzeichnet werden. Dieser Hinweis sei allerdings "nicht an prominenter Stelle platziert", kritisierte die Verbraucherzentrale Bayern.

Die Tester warnten zudem vor der schnelllebigen Marktentwicklung der Datingportale. So sei eine der Seiten mittlerweile gar nicht mehr aufrufbar, eine andere habe seit dem Test im November und Dezember vergangenen Jahres ihre AGB geändert.

hej/AFP
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